Nordkorea zu Abbau von Raketenanlagen unter Aufsicht bereit

Nordkorea will internationalen Experten gestatten, die Schließung des Raketentestgeländes und der Abschussrampe in der Stadt Dongchang-ri zu beobachten. Das gaben der nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un und der südkoreanische Präsident Moon Jae In im Zuge des Korea-Gipfels gestern bekannt.

Auf dem Gelände wurden unter anderem die Interkontinentalraketen getestet, die eine Reichweite bis in die USA haben sollen. Nordkorea sei zu weiteren Maßnahmen wie der Schließung seiner wichtigsten Atomanlagen in Yongbyon bereit, falls die USA ebenfalls entsprechende Maßnahmen treffen sollten.

Nach Angaben Südkoreas fordert Nordkorea von den USA eine gemeinsame Erklärung über das formelle Ende des Korea-Krieges von 1950 bis 1953. Nordkorea lehnt die einseitige Aufgabe seines Atomwaffenarsenals bisher strikt ab und betont, es müsse vorher eine formale Erklärung zum Ende des Korea-Krieges geben, der nur mit einem Waffenstillstand gestoppt wurde, dem aber kein Friedensvertrag folgte.

Ziel: Denuklearisierung bis Jänner 2021

Die Vereinbarungen des dritten Korea-Gipfels heuer könnten auch den stockenden Abrüstungsverhandlungen zwischen den USA und Nordkorea neuen Schwung geben und die Basis für eine weitere Begegnung Kims mit US-Präsident Donald Trump legen. US-Außenminister Mike Pompeo erklärte, er habe für kommenden Woche seinen nordkoreanischen Kollegen Ri Yong Ho zu einem Treffen in New York am Rande der UNO-Vollversammlung eingeladen.

Ziel sei es, den Prozess der Denuklearisierung bis Jänner 2021 abzuschließen. Während der Vollversammlung sollen sich auch Trump und Moon treffen. Südkorea hofft, dass der US-Präsident dazu gebracht werden kann, die Atomverhandlungen mit Nordkorea wieder aufzunehmen. Im August hatte Trump eine Reise von Pompeo nach Pjöngjang abgesagt, weil es dafür nicht genug Fortschritte gebe.

UNO-Generalsekretär fordert konkrete Schritte

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres begrüßte die Zusage Nordkoreas zur Schließung eines Raketentestgeländes, forderte aber zugleich konkrete Schritte: „Jetzt ist Zeit für konkretes Handeln.“ Guterres bot Hilfe der Vereinten Nationen bei den Bemühungen an, die koreanische Halbinsel von Atomwaffen zu befreien, und rief die internationale Gemeinschaft zur Einheit auf.