Metaller fordern Lohnplus von fünf Prozent

Die KV-Verhandlungen der Metaller sind heute mit einer kräftigen Gehaltsforderung der Gewerkschaften an die Metallindustrie losgegangen. Die Produktionsgewerkschaft Pro-Ge und die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp) fordern von den Arbeitgebervertreten eine Lohnerhöhung von fünf Prozent sowohl für die Mindestlöhne als auch die Ist-Löhne bzw. -gehälter oder mindestens 100 Euro mehr.

„Stolze Forderung“

„Wir wissen, das ist eine stolze Forderung, aber diese kommt von stolzen Arbeitnehmern. Wir treten sehr selbstbewusst in die Verhandlungen“, sagte Pro-Ge-Chef Rainer Wimmer, Vorsitzender der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG), nach der Übergabe der Forderungen an die Arbeitgeberseite in der Wirtschaftskammer.

Die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe würde mit einem Lohn- und Gehaltsplus von fünf Prozent nicht gefährdet. Man befinde sich „in der besten wirtschaftlichen Lage seit der Krise, seit zehn Jahren“.

Es gehe darum, Maßnahmen der Bundesregierung abzufedern, so Wimmer, etwa die neuen Arbeitszeitregeln. „Wir müssen Sorge tragen, dass die Menschen nicht zu Zwölfstundentagen gezwungen werden können. Also treten wir für höhere Überstundenzuschläge als bisher ein. Es ist gerechtfertigt, dass, wenn man länger als zehn Stunden arbeite, einen Zuschlag von 100 Prozent bekommt“, so Wimmer. Die Forderungen seien gerechtfertigt, betonte auch GPA-djp-Chef Karl Dürtscher.

Arbeitgeber können Forderung „nicht nachvollziehen“

Als „nicht nachvollziehbar“ bezeichnete die Arbeitgeberseite die Forderung der Gewerkschaft. „Wir bekennen uns zu einem fairen Abschluss. Aber wir sind der falsche Adressat, wenn die Gewerkschaft mit der Bundesregierung unzufrieden ist“, sagte Christian Knill, Obmann und Sprecher des Fachverbands Metalltechnische Industrie in der Wirtschaftskammer.

Eine eigene Prozentzahl der Arbeitgeberseite wollte Knill heute nicht nennen. Es sei jedenfalls zu berücksichtigen, dass ein Fünftel der Betriebe in der metalltechnischen Industrie Verluste geschrieben haben. Die Ausgangsbasis für die Verhandlungen sei „nicht ganz so leicht.“