Arbeitnehmer-Chefverhandler PRO-GE-Chef Rainer Wimmer
APA/Robert Jäger
KV-Verhandlungen

Saftige Forderung der Metaller

Die KV-Verhandlungen der Metaller sind am Donnerstag mit einer kräftigen Gehaltsforderung der Gewerkschaften an die Metallindustrie losgegangen. „Wir treten sehr selbstbewusst in die Verhandlungen“, betonten die Gewerkschafter.

Die Produktionsgewerkschaft Pro-Ge und die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp) fordern von den Arbeitgebervertreten eine Lohnerhöhung von fünf Prozent sowohl für die Mindestlöhne als auch für die Ist-Löhne bzw. -Gehälter oder mindestens 100 Euro mehr.

„Stolze Forderung“

„Wir wissen, das ist eine stolze Forderung, aber diese kommt von stolzen Arbeitnehmern“, sagte Pro-Ge-Chef Rainer Wimmer, Vorsitzender der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG), nach der Übergabe der Forderungen an die Arbeitgeberseite in der Wirtschaftskammer (WKÖ). Die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe würde mit einem Lohn- und Gehaltsplus von fünf Prozent nicht gefährdet. Man befinde sich „in der besten wirtschaftlichen Lage seit der Krise, seit zehn Jahren“.

Grafik zu den Metaller-Abschlüssen
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Statistik Austria

Es gehe darum, Maßnahmen der Bundesregierung abzufedern, so Wimmer, etwa die neuen Arbeitszeitregeln. „Wir müssen Sorge tragen, dass die Menschen nicht zu Zwölfstundentagen gezwungen werden können. Also treten wir für höhere Überstundenzuschläge als bisher ein. Es ist gerechtfertigt, dass, wenn man länger als zehn Stunden arbeitet, einen Zuschlag von 100 Prozent bekommt“, so Wimmer. Die Forderungen seien gerechtfertigt, betonte auch GPA-djp-Chef Karl Dürtscher.

Arbeitgeber: Forderung „nicht nachvollziehbar“

Als „nicht nachvollziehbar“ bezeichnete die Arbeitgeberseite die Forderung der Gewerkschaft. „Wir bekennen uns zu einem fairen Abschluss. Aber wir sind der falsche Adressat, wenn die Gewerkschaft mit der Bundesregierung unzufrieden ist“, sagte Christian Knill, Obmann und Sprecher des Fachverbands Metalltechnische Industrie in der Wirtschaftskammer.

Eine eigene Prozentzahl der Arbeitgeberseite wollte Knill nicht nennen. Es sei jedenfalls zu berücksichtigen, dass ein Fünftel der Betriebe in der metalltechnischen Industrie Verluste geschrieben haben. Die Ausgangsbasis für die Verhandlungen sei „nicht ganz so leicht.“

Vereinbart wurden bisher vier Gesprächstermine. Nach dem 20. September sind der 2., 16. und 19. Oktober geplant. Nach den Metallern, die zumeist den weiteren Kurs vorgeben, folgen traditionellerweise die Verhandlungen über die KV-Erhöhungen für die rund 500.000 Beschäftigten im Handel.