Demo gegen Braunkohleabbau im Hambacher Forst

Im Hambacher Forst bei Düren in Deutschland haben gestern nach Veranstalterangaben knapp 8.000 Menschen gegen den dort geplanten Braunkohleabbau demonstriert. Einzelne Demonstrierende errichteten Barrikaden, wogegen die Polizei nach eigener Darstellung vorging. Einen von den Braunkohlegegnern und -gegnerinnen geplanten Waldspaziergang hatten Polizei und Justiz an diesem Wochenende untersagt.

Die Polizei schrieb auf Twitter: „Nachdem es zu Straftaten im Hambacher Forst kam, entfernt die Polizei Aachen jetzt Barrikaden auf Wegen.“ Baumhausräumungen fänden aber nicht statt. Demonstrierende, die sich trotz des Verbots zu einem Waldspaziergang aufgemacht hatten, wurden nach Angaben der Aktivisten und Aktivistinnen von der Polizei abgedrängt.

Das Initiatorenteam der Proteste zeigten sich zufrieden mit deren Verlauf: „Der heutige Tag zeigt, wie breit das Unverständnis in der Gesellschaft ist, weiter wertvolle Natur für schmutzige Braunkohle zu opfern“, erklärte Stefan Schlang von der Initiative „Buirer für Buir“.

RWE will weitere Teile des Forstes roden

Grünen-Chefin Annalena Baerbock erklärte in Berlin, die geplante Räumung und Rodung des Hambacher Waldes sei nicht nur „energiepolitisch falsch, sondern auch gesellschaftlich nicht vermittelbar“. Die Landesregierung müsse die Räumung aussetzen, zumal die Kohlekommission derzeit in Berlin berate.

Der Energiekonzern und Tagebaubetreiber RWE will Mitte Oktober mit der Rodung eines weiteren Teils des Hambacher Forsts beginnen, um seinen angrenzenden Braunkohletagebau Hambach zu erweitern. Umweltschützer und Umweltschützerinnen wollen das verhindern und fordern ein Ende der Kohleverstromung.