Ex-VW-Vorstand Neußer wehrt sich gegen Entlassung

Mehrere im Abgasskandal beschuldigte Volkswagen-Angestellte wehren sich gegen ihre Entlassung. Es seien drei weitere Kündigungsschutzklagen im Zusammenhang mit „Dieselgate“ eingegangen, teilte das Arbeitsgericht Braunschweig heute mit. Beide Kläger hätten in der technischen Entwicklung von Volkswagen gearbeitet, einer sei ein freigestellter Ex-VW-Markenvorstand.

Dabei handelt es sich um den früheren Entwicklungschef der Marke VW, Heinz-Jakob Neußer. Zudem habe ein Hauptabteilungsleiter geklagt, der im November 2015 von der Arbeit freigestellt worden sei, so das Gericht.

Neußer war 2015 im Zuge des Abgasskandals beurlaubt worden. Er gehört auch zu der Gruppe von VW-Angestellten, die in den USA angeklagt wurden. Neben Neußer will sich Volkswagen auch von weiteren Angestellten trennen, die in die Abgasaffäre verwickelt sind.

Neußer-Verfahren für Februar geplant

Nach Angaben des Gerichts richten sich die Klagen gegen fristlose beziehungsweise ordentliche Kündigungen, die den Klägern Ende August 2018 zugegangen seien. Die vorsorglichen ordentlichen Kündigungen seien zum 30. September 2019 ausgesprochen worden. Vorgesehen sei je ein Gütetermin mit sich unmittelbar anschließendem Kammertermin.

Der Termin in dem Neußer-Verfahren ist für den 25. Februar geplant, im anderen Fall ist der 4. März vorgesehen. Beide Kläger müssten persönlich erscheinen.

Der nach dem Abgasskandal eingesetzte US-Aufseher Larry Thompson hatte jüngst fehlende personelle Folgen der Affäre kritisiert. Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft hat 39 Beschuldigte im Fall der Softwaremanipulationen beim Stickstoffdioxidausstoß im Visier. Die Anklagebehörde ermittelt unter anderem gegen Ex-VW-Konzernchef Martin Winterkorn wegen Betruges sowie wegen möglicher Marktmanipulation.