Demo gegen Trumps Supreme-Court-Kandidaten Kavanaugh

Hunderte Demonstranten sind gestern in Washington vor die Büros von US-Senatoren gezogen, um die von Präsident Donald Trump angestrebte Ernennung von Brett Kavanaugh zum Supreme-Court-Richter zu verhindern. Die Demonstranten übten damit Druck auf die republikanischen Senatoren Susan Collins, Jeff Flake und Benjamin Sasse aus.

Besonders bei Collins und Flake ist die Zustimmung zur Ernennung Kavanaughs womöglich nicht ganz sicher. Auch Sasse hat sich in der Vergangenheit immer wieder kritisch gegenüber US-Präsident Donald Trump geäußert, dessen Wunschkandidat Kavanaugh ist.

Ford und Kavanaugh werden getrennt angehört

Missbrauchsvorwürfe haben Kavanaugh schwer unter Druck gesetzt. Inzwischen haben zwei Frauen Kavanaugh sexuelle Übergriffe in den 1980er Jahren vorgeworfen. Als erste potenziell Betroffene hatte sich die Psychologie-Professorin Christine Blasey Ford zu Wort gemeldet. Sie und Kavanaugh sollen am Donnerstag im US-Senat getrennt angehört werden. Trump hatte sich gestern hinter Kavanaugh gestellt. Für die Ernennung Kavanaughs ist eine Mehrheit im Senat notwendig, die schon bei zwei republikanischen Abweichlern gefährdet sein könnte.

„Bestätigung soweit wie möglich hinauszuzögern“

„Wir versuchen alles, um die Bestätigung Kavanaughs so weit wie möglich hinauszuzögern“, sagte die 38-jährige Linda Sarsour, eine der Organisatorinnen der Proteste. „Es kann nicht sein, dass ein potenzieller Missbrauchstäter für das Oberste Gericht unserer Nation bestätigt werden könnte.“

Etwa 40 Menschen wurden bei den Protesten wegen Verstoßes gegen die Hausordnung in dem Senatsgebäude festgenommen, wie ein Polizist sagte. Unter den Demonstranten waren viele junge Frauen und zahlreiche Studierende der Universität Yale, die auch Kavanaugh besucht hatte. Die Demonstranten zogen anschließend vor das Gebäude des Supreme Courts, dem höchsten Gericht der USA.