Der Jahrbucheintrag des US-Richters Brett Kavanaugh aus dem Jahr 1983 sorgt derzeit für große Aufregung in den USA. Laut einem Bericht der „New York Times“ („NYT“) ist im Jahrbuch der Georgetown Preparatory School unter zahlreichen Bildern von Footballspielern – darunter Kavanaughs Bild auf dessen Jahrbuchseite sowie ein Gruppenbild – die Bildunterschrift „Renate“ bzw. „Renate Alumnus“ zu lesen.
Die Bildunterschrift bezieht sich der „NYT“ zufolge auf Renate Dolphin, die damals Schülerin an einer benachbarten katholischen Mädchenschule war und mit Mädchennamen Schroeder hieß. Kavanaugh und seine Kommilitonen brüsteten sich damit, Renate Dolphin erobert zu haben, so die „NYT“. Dolphin wusste bis vor Kurzem nichts von den Einträgen.
„Grausam, verletzend, einfach unwahr“
Nach Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe gegen Kavanaugh hatte sie sogar ein von 64 Frauen verfasstes Unterstützungsschreiben für ihn unterzeichnet. In diesem hieß es, Kavanaugh habe sich immer respektvoll ihnen gegenüber verhalten. „Ich weiß gar nicht, was ,Renate Alumnus‘ eigentlich bedeutet“, sagte Dolphin gegenüber der „NYT“. Die auf sie bezogenen Einträge bezeichnete die Frau als „grausam, verletzend und einfach unwahr“.
Laut Kavanaughs Anwältin Alexandra Walsh war der US-Richter während seiner Schulzeit mit Dolphin befreundet und schätzt sie bis heute sehr. Laut Walsh küssten sich Kavanaugh und Dolphin damals auch auf einer Highschool-Party – was Dolphin jedoch bestreitet.
Die Psychologin Christine Blasey Ford, die Kavanaugh einen sexuellen Übergriff im Jahr 1982 vorwirft, wird am Donnerstag gegen den Kandidaten für das Amt im Obersten Gerichtshof der USA vor dem Justizausschuss des US-Senats aussagen.