Gutes Zeitgefühl entscheidend für Social-Media-Nutzung

Wie umgehen mit einer Welt, in der mittlerweile Milliarden von Menschen zur selben Zeit Content für Soziale Netzwerke produzieren? Für den Instagram-Entwickler Thomas Dimson müsse man heute ein „Ökosystem“ bauen, das letztlich für die Menschen gefühlt „sinnvolle Vorschläge“ entwickle.

„Die verbrachte Zeit muss als sinnvoll verbrachte Zeit erlebt werden“, so Dimson auf der Konferenz „Darwin’s Circle“ in Wien. Das digitale Zeitalter lebe von einer Grundkonstante: „Dezentrale Produzenten werden zu zentralisierten Konsumenten.“ Wenn Milliarden von Menschen Content produzierten, müssten sie sich auf einigen wenigen Plattformen zusammenfinden, um zu jenen Contents kommen zu können, die sie interessierten.

Impression von der Veranstaltung Darwins Circle
ORF.at/Gerald Heidegger

„Content muss sich wertvoll anfühlen“

„Kein Mensch würde auf der anderen Seite erwarten, dass alle Menschen in Europa einen oder zwei TV-Kanäle konsumierten“, so Dimson. Für Dimson ist der Vorschlag eines als „wertvoll“ bewerteten Contents die Garantie für das Funktionieren eines Sozialen Netzwerks, das im Fall von YouTube und Facebook die Interessen von fast zwei Milliarden Menschen bedienen müsse.

Ohne Empfehlungsmaschinen und ein Ökosystem, in dem Menschen das Gefühl hätten, zu Content zu kommen, der sie interessiert, könnten große digitale Plattformen nicht funktionieren. Eigentlich, so Dimson, sei der Algorithmus eine grundsätzliche Angelegenheit. Er bestimme über das Funktionieren eines Ökosystems. „Incentives müssen sich an die Bedürfnisse der Menschen annähern“, so Dimson, der meint, dass wir schon tief in der Welt der künstlichen Intelligenz leben.