Russisches Parlament macht Weg frei für Pensionsreform

Das russische Parlament hat der umstrittenen Pensionsreform trotz enormer Proteste zugestimmt. Die Abgeordneten votierten heute in dritter Lesung mit großer Mehrheit für die Anhebung des Pensionsantrittsalters.

Bevor das Gesetz in Kraft treten kann, muss es noch vom Föderationsrat des Parlaments beschlossen werden. Eine Entscheidung wird der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Mittwoch erwartet. Dann muss es noch von Präsident Wladimir Putin unterzeichnet werden. Das gilt als reine Formsache.

Nachbesserungen wurden abgesegnet

Die Duma hatte noch gestern Nachbesserungen an dem Gesetz abgesegnet, die Putin vorgeschlagen hatte. Nach der Neuregelung soll das Antrittsalter für Frauen und Männer um fünf Jahre steigen. Ursprünglich sollten Frauen sogar acht Jahre länger arbeiten. Das wurde revidiert. Sie sollen nun mit 60 in Pension gehen, Männer mit 65 Jahren.

Bisher arbeiten Frauen in Russland offiziell maximal bis zum 55. Lebensjahr, Männer bis zum 60. Die Lebenserwartung russischer Männer liegt in manchen Regionen allerdings darunter, viele von ihnen sterben vor Erreichen des Pensionsalters. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt in Russland für Männer bei 66 und für Frauen bei 77 Jahren.