Meteorologen gaben dem Sturm den Namen „Sorbas“ – sie verglichen den stürmischen Rhythmus der weltbekannten Musik aus dem Film „Alexis Sorbas“ mit dem „Medicane“. „Gehen Sie in den nächsten Tagen nicht auf die Straßen, wenn es nicht absolut notwendig ist“, teilte der Zivilschutz am Freitag mit.
Stellenweise sollen die ersten Böen die Windstärke zehn von zwölf erreichen, warnten die Meteorologen und Meteorologinnen. Am meisten gefährdet seien die Halbinsel Peloponnes und die Mittelmeer-Insel Kreta, hieß es. Es werden Winde der Stärke zwölf in den kommenden zwei Tagen erwartet, so Wetterexperten und -expertinnen am Donnerstag.
Bereits Vorläufer sorgten für Chaos
Alle Schulen im Süden Griechenlands blieben am Freitag geschlossen, wie der Rundfunk ERT berichtete. Es wurde damit gerechnet, dass der Fährverkehr am Samstag und Sonntag zusammenbrechen könnte. Stürmische Winde hatten bereits in den vergangen zwei Tagen den Fährverkehr weitgehend lahmgelegt. Einige Fähren konnten am Freitag für eine letzte Fahrt vor dem Sturm auslaufen. Mit einer Wetterbesserung rechneten die Meteorologen von Sonntagnacht an.
Hunderte Bäume stürzten durch die Vorläufer des Sturms am Donnerstag um. Die Feuerwehr war im Dauereinsatz. Der Strom fiel in vielen Stadtteilen Athens mehrere Stunden aus. Stellenweise erreichten bereits diese Böen die Windstärke zehn von zwölf.
16 Tote bei letztem Hurrikan
Meteorologen hatten am Donnerstag mitgeteilt, dass sich „eine Art Hurrikan“ zwischen Sizilien und der Peloponnes gebildet hat und sich langsam ostwärts bewegt. „Medicanes“ sind tropensturmähnliche Phänomene, die selten im östlichen Mittelmeer registriert werden, sagten Wetterfachleute gegenüber ERT.
Mit einer Wetterbesserung rechneten die Expertinnen und Experten erst von Sonntag an. Bereits letztes Jahr war ein „Medicane“ im November über Griechenland hinweggezogen und hatte schwere Schäden verursacht. Besonders betroffen war die Hauptstadt Athen. 16 Menschen starben.