Festgenommenes Paar in Brüssel stand in Diensten des Iran

Ein Anfang Juli in Belgien wegen eines geplanten Terroranschlags in Frankreich festgenommenes Ehepaar stand nach Informationen des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ seit Jahren in Diensten des iranischen Geheimdienstes Mois. Ermittlungen hätten ergeben, dass die beiden etwa vor zehn Jahren vom Mois als Spitzel in der exiliranischen Opposition platziert worden seien, berichtete der „Spiegel“ (Samstag-Ausgabe).

Anschlag sollte Versammlung oppositioneller Exiliraner treffen

Der vereitelte Anschlag sollte nach Angaben der Behörden vom Juli eine großen Versammlung oppositioneller Exiliraner am 30. Juni im französischen Villepinte treffen, an der auch Rudy Giuliani, Rechtsanwalt von US-Präsident Donald Trump und früherer Bürgermeister New Yorks, teilnahm.

Paar mit Sprengstoff im Auto gestoppt

Belgische Spezialeinheiten hatten das Paar mit einem halben Kilogramm Sprengstoff im Auto rechtzeitig in Brüssel gestoppt. Den Sprengstoff hätten sie von dem an der iranischen Botschaft in Wien akkreditierten Diplomaten Assadollah A. erhalten, hatte die deutsche Bundesanwaltschaft in Karlsruhe im Juli mitgeteilt.

Der Diplomat war am 1. Juli an einer Autobahnraststätte bei Aschaffenburg in Nordbayern festgenommen worden und sitzt in Deutschland in Untersuchungshaft. In Deutschland konnte der Mann aufgrund eines europäischen Haftbefehls der belgischen Ermittler festgenommen werden, weil der Diplomatenstatus ihn nur in Österreich vor Strafverfolgung schützte.

Das belgische Paar gab an, Teherans Agenten hätten sie zur Zusammenarbeit gezwungen, indem ihre Angehörigen im Iran bedroht wurden, wie der „Spiegel“ weiter berichtete. Die beiden hätten über die Jahre aber auch Zehntausende Euro vom Mois erhalten. Der Führungsoffizier Assadollah A. habe sich ihnen gegenüber Daniel genannt.