Erdogan in Köln: Weniger Demonstranten als erwartet

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist heute zu einem mehrstündigen Besuch in Köln eingetroffen. Mit leichter Verspätung landeten sein Flugzeug und zwei Begleitmaschinen am Flughafen Köln/Bonn. In der Domstadt will er an der offiziellen Eröffnung der Zentralmoschee teilnehmen. Zuvor empfing ihn der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) zu einem Gespräch.

Der Besuch Erdogans wird durch einen der größten Polizeieinsätze in der Kölner Geschichte abgesichert. Rund um die Moschee haben Stadt und Polizei einen großen Sicherheitsbereich festgelegt. Insgesamt sind in Köln mehrere Tausend Polizisten im Einsatz. In der Millionenstadt herrscht die höchste Sicherheitsstufe.

Zahl der Anhänger stieg

An den Protesten gegen den Besuch Erdogans in Köln haben sich weniger Menschen beteiligt als zunächst vermutet. Zu einer Kundgebung im Stadtteil Deutz versammelten sich zunächst rund 1.500 Menschen, wie ein AFP-Reporter berichtete. Erwartet wurden bei der Veranstaltung mindestens 5.000 Menschen.

Auch bei einer Protestkundgebung der alevitischen Gemeinde in Deutschland in der nördlichen Kölner Innenstadt lag die Teilnehmerzahl mit mehreren hundert Menschen zunächst unter den erwarteten 3.000 Demonstranten.

Dagegen wuchs im Verlauf des Vormittags die Zahl der Erdogan-Fans, die sich trotz der kurzfristigen Absage einer Außenveranstaltung im weiteren Umfeld der Zentralmoschee des Moschee-Verbands DITIB (Türkisch-Islamische Union) in Köln-Ehrenfeld versammelten.

Moscheeeröffnung mit Erdogan

Erdogan nimmt an der Eröffnung der Moschee teil und hielt dabei eine Rede. Der – nicht gerade friktionsfrei verlaufene – Besuch habe die Beziehungen verbessert, betonte er. Die DITIB-Moschee wurde im Vorfeld des Besuchs von der Polizei weiträumig abgeriegelt, nachdem die Stadt Köln am Vorabend die zunächst geplante Außenveranstaltung wegen Fehlen eines Sicherheitskonzeptes der Organisatoren abgesagt hatte. Menschen, die dennoch Richtung Moschee strömten, wurden an den Polizeisperren abgewiesen.