Mord an slowakischem Journalisten Kuciak war Auftragsmord

Im Fall des ermordeten Journalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten hat die slowakische Polizei weitere Ermittlungsergebnisse bekanntgegeben. Auftraggeberin des Mordes ist laut bisherigen Ermittlungsergebnissen eine 44-jährige Dolmetscherin, durchgeführt wurde der Mord von einem Ex-Polizisten, bestätigte die slowakische Staatsanwaltschaft heute in Bratislava.

Für die Ermordung des Aufdeckerreporters wurden mindestens 70.000 Euro bezahlt, hieß es weiter. Ein Teil der „Bezahlung“ sei in Form eines Schuldenerlasses erfolgt, 50.000 Euro erfolgten in bar. Ziel des Auftragsmordes war eindeutig der Journalist, seine Verlobte war nur ein Zufallsopfer, so die Staatsanwaltschaft.

Bei den restlichen zwei bisher Beschuldigten im Mordfall soll es sich um einen Helfer bzw. Fahrer sowie einen Vermittler gehandelt haben. Die Dolmetscherin hatte für den Auftragsmord zwar bezahlt, woher die Gelder stammten, sei derzeit aber noch fraglich.

Kuciak und seine Verlobte wurden am 25. Februar dieses Jahres in ihrem Haus in Velka Maca rund 60 Kilometer östlich der Hauptstadt Bratislava erschossen aufgefunden. Der Journalist widmete sich großen Korruptionsfällen.

Er recherchierte über angebliche Verbindungen der italienischen Mafia zu Regierungskreisen, thematisierte aber auch die Tätigkeit der albanischen Drogenmafia im Land und den Fall eines belgischen Drogenbarons, der über ein Hotel in der Hohen Tatra Geldwäsche betrieben haben soll.