D: Rechtsextreme Gruppe plante Angriffe auf Journalisten

Die rechtsextreme Gruppe „Revolution Chemnitz“ wollte laut einem Medienbericht mehr Terror verbreiten als der Nationalsozialistische Untergrund (NSU). Wie die „Süddeutsche Zeitung“ heute berichtete, plante die siebenköpfige Gruppe unter anderem gewaltsame Angriffe auf Journalisten und Journalistinnen.

Der Generalbundesanwalt hatte berichtet, geplant seien „bewaffnete Anschläge auf Ausländer und politisch Andersdenkende“, dazu zählten sie den Angaben zufolge „Vertreter des politischen Parteienspektrums und Angehörige des gesellschaftlichen Establishments“. Der NSU hatte neun Gewerbetreibende türkischer und griechischer Herkunft getötet sowie eine Polizistin ermordet.

Sechs Männer festgenommen

Dass die Extremisten am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, zur Tat schreiten wollten, geht nach Informationen der Zeitung aus der abgehörten internen Kommunikation der Gruppe hervor. Bei der Durchsuchung ihrer Wohnungen seien Schlagstöcke, aber keine Schusswaffen gefunden worden.

Einer der Verdächtigen, Tom W. (30), gehörte den Angaben zufolge zu den fünf Rädelsführern der 2007 verbotenen Neonazi-Kameradschaft „Sturm 34“. Sie waren wegen schwerer Körperverletzung, Sachbeschädigung und Bildung einer kriminellen Vereinigung zu Bewährungsstrafen von sechs Monaten bis zwei Jahren verurteilt worden.

Die deutsche Bundesanwaltschaft hat heute in Sachsen und Bayern sechs Männer wegen des Verdachts der Bildung einer rechtsterroristischen Vereinigung festnehmen lassen. An dem Einsatz sind insgesamt über 100 Beamte der sächsischen Polizei beteiligt.