Rechtsextreme Terrorzelle: Acht Personen in U-Haft

Nach der Zerschlagung einer mutmaßlichen rechtsextremen Terrorzelle im deutschen Bundesland Sachsen befinden sich mittlerweile acht Verdächtige in Untersuchungshaft. Wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe heute mitteilte, wurde am Nachmittag auch gegen einen 28-jährigen mutmaßlichen Rechtsterroristen Haftbefehl erwirkt, der gestern im Raum Chemnitz festgenommen worden war.

Der 28-Jährige sei dringend verdächtig, zusammen mit den sechs festgenommenen Männern und dem bereits am 14. September gefassten Rädelsführer die rechtsterroristische Vereinigung „Revolution Chemnitz“ gegründet zu haben, teilte die Bundesanwaltschaft weiter mit. Alle acht Festgenommenen seien inzwischen dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt worden.

Die Gruppe soll in Chemnitz Ausländer angegriffen und weitere Übergriffe auch auf politisch Andersdenkende geplant haben. Die Polizei geht davon aus, dass die Rechtsextremisten einen Übergriff zum Tag der Deutschen Einheit morgen planten. Ziel der Gruppe sei ein Umsturz des demokratischen Rechtsstaats gewesen. Den Ermittlungen zufolge versuchten die Rechtsextremen, auch an Schusswaffen zu gelangen.

Tausend Rechtsextreme wollen durch Berlin ziehen

Parallel zu den Einheitsfeierlichkeiten wollen am morgigen Tag der Einheit zahlreiche Rechtsextreme durch Berlin ziehen. Die Berliner Polizei hält die vom Bündnis Wir für Deutschland angemeldeten tausend Teilnehmer und Teilnehmerinnen für realistisch. Die Gruppierung plant, unter dem Motto „Tag der Nation“ vom Hauptbahnhof durch den Bezirk Mitte zu ziehen. Für den Abend wurde eine zweite Demonstration vom Alexanderplatz zur Warschauer Straße angekündigt.

Der Anmelderverein wird vom Berliner Verfassungsschutz dem rechtsextremen und muslimfeindlichen Spektrum zugeordnet. Mehrere Bündnisse rufen zu Gegendemonstrationen entlang der Marschroute der Rechten auf, darunter Berlin gegen Nazis sowie teilweise linksradikale Antifa-Gruppen.