USA warnen China vor Situation im Südchinesischen Meer

Der Ton zwischen den USA und China verschärft sich auch jenseits des Handelskonflikts. US-Vizepräsident Mike Pence wollte heute laut einer vorab in Auszügen bekanntgewordenen Rede die Regierung in Peking davor warnen, weitere Einschüchterungsversuche im Südchinesischen Meer zu starten. Pence bezog sich auf einen Zwischenfall zwischen einem chinesischen Marineschiff und dem US-Zerstörer „Decatur“.

„Lassen uns nicht einschüchtern“

Nach Angaben von Pence kam das chinesische Schiff der „Decatur“ so nahe, dass diese ausweichen musste, um einen Zusammenstoß zu verhindern. „Trotz dieser rücksichtslosen Schikane wird die US-Marine weiter dort fliegen, fahren und operieren, wo es das internationale Recht erlaubt und es unser nationales Interesse verlangt“, sagte Pence laut den Teilen des Redemanuskriptes, die Reuters vorlagen.

„Wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir werden nicht zurückstecken.“ Im Südchinesischen Meer streiten China und mehrere südostasiatische Länder über Hoheitsgebiete.

China kritisiert Absage von Gesprächen

Das chinesische Außenministerium kritisierte die USA zugleich für ihre Darstellung, für diesen Monat geplante Gespräche zu Sicherheitsfragen abgesagt zu haben. In Wahrheit habe die USA mitgeteilt, das Treffen verschieben zu wollen, sagte eine Sprecherin des Ministeriums in Peking. Sie forderte alle Beteiligten auf, keine Gerüchte zu streuen. Ein US-Insider hatte gesagt, die Volksrepublik habe die Gespräche mit US-Verteidigungsminister James Mattis abgesagt.

Die USA und China tragen gegenwärtig einen Handelskonflikt aus und überziehen einander mit Zöllen und Gegenzöllen. US-Präsident Donald Trump hatte China zudem im UNO-Sicherheitsrat vorgeworfen, sich in die anstehenden Kongresswahlen einzumischen. Die Regierung in Peking wies das zurück.