Kollegah distanziert sich von Auschwitz- und Holocaust-Zeilen

Gangster-Rapper Kollegah hat sich von den Auschwitz- und Holocaust-Textzeilen auf seinem Album „Jung, brutal, gutaussehend 3“ distanziert. „Ich werde so etwas nie wieder benutzen“, sagte Kollegah im Interview mit dem Magazin „Stern“. Das inzwischen als jugendgefährdend indizierte Album „JBG 3“ hatte bei der Echo-Verleihung einen Eklat verursacht, der zur Abschaffung des Musikpreises führte.

Kritik lösten besonders die Passagen „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ und „Mache mal wieder ’nen Holocaust“ aus. „Wir haben eingesehen, dass das echt verletzend sein kann“, sagte Kollegah nun. „Ich habe, auch nach dem Besuch von Auschwitz, großen Respekt davor“, erklärte der Musiker, der mit bürgerlichem Namen Felix Blume heißt.

„Zeit der Provokation vorbei“

Der Besuch habe ihn sehr verändert, sei eine „aufwühlende, klärende Erfahrung“ gewesen. „Wenn du mit eigenen Augen siehst, wie dort fabrikmäßig Menschen vergast wurden, vergisst du das nie.“ Man werde „vorsichtiger und respektvoller.“ Er stehe „für Toleranz und gegen alle Vorurteile rassistischer oder religiöser Art“, sagte der 34-Jährige. „Die Zeit der Provokation ist vielleicht erst mal vorbei.“ Er mache sich sehr viele Gedanken darüber, ob in seinen Songs etwas rassistisch verstanden werden könnte.

„JBG 3“ hatte Platin-Status erreicht und sich mehr als 200.000-mal verkauft. Kollegah und Farid Bang hatten – einige Wochen nach dem Eklat – auf Einladung des Internationalen Auschwitz-Komitees die KZ-Gedenkstätte Auschwitz besucht. Kollegah vermarktet inzwischen sein erstes Buch: „Das ist Alpha! Die 10 Boss-Gebote“.