NGOs schicken neues Schiff aufs Mittelmeer

Hilfsorganisationen haben gegen den Willen der italienischen Regierung ein neues Schiff aufs Mittelmeer geschickt. Das Beobachtungsschiff „Mare Jonio“ des Projekts „Mediterranea“ soll vor allem die „dramatische Lage“ der Migranten auf der Flucht aufdecken, hieß es in einer Mitteilung der Organisatoren heute. Die Initiative wird von einer Gruppe oppositioneller Parlamentarier unterstützt.

Das Schiff soll offiziell keine Rettungseinsätze machen, sondern die Situation vor der libyschen Küste beobachten und Zeugenberichte sammeln. „Wir wollen über die dramatische Lage von Menschen berichten, die angesichts der fehlenden Rettungseinsätze enormen Gefahren ausgesetzt sind“, so die NGOs.

Beteiligt an der Aktion sind mehrere italienische Organisationen, unterstützt wird sie auch von Abgeordneten und der spanischen NGO Proactiva Open Arms. Die Crew kommt aus Italien. Die Regierung in Rom lässt keine privaten Rettungsschiffe mit Migranten mehr in die Häfen des Landes. Mehrere NGO-Boote wurden in den vergangenen Monaten tagelang auf dem Meer blockiert, nur noch ein Schiff von Proactiva ist derzeit vor Libyen unterwegs.