Fischer: „Keinen Vorwurf“ an Kneissl wegen Putin-Einladung

Ex-Bundespräsident Heinz Fischer stößt sich nicht an der Teilnahme des russischen Präsidenten Wladimir Putin an der Hochzeit von FPÖ-Außenministerin Karin Kneissl im August. „Ich werde einer Außenministerin des Jahres 2018 keinen Vorwurf machen, wenn sie sich um gute Beziehungen zu Russland bemüht“, sagte Fischer im Interview mit der Tageszeitung „Die Presse“ (Samstag-Ausgabe).

Er wolle zwar die Außenpolitik der Regierung von ÖVP und FPÖ nicht im Gesamten beurteilen, „aber an der österreichischen Russland-Politik habe ich nichts zu kritisieren“.

Er finde, „dass ein Land wie Russland ein Gesprächspartner für Österreich sein muss“, meinte Fischer, der über Jahrzehnte wichtige Positionen in der SPÖ besetzte hatte, ehe er die Mitgliedschaft nach der Wahl zum Bundespräsidenten im Jahr 2004 ruhend stellte.

Harsche Kritik von SPÖ

Zahlreiche SPÖ-Vertreter hatten im Sommer die Entscheidung von Kneissl, Putin zu ihrer Hochzeit am 18. August in die Südsteiermark einzuladen, heftig kritisiert. Der damals noch geschäftsführende Klubobmann Andreas Schieder sah eine unzulässige Vermischung von „Privatangelegenheiten mit offiziellen Agenden der Republik Österreich“.

Es sei beschämend, welches Bild die österreichische Regierung während des Ratsvorsitzes an die EU-Partner ausschicke, meinte die SPÖ-Delegationsleiterin im Europaparlament, Evelyn Regner.