Bisher sei sie vor politischen Äußerungen immer zurückgeschreckt, doch etliche persönliche und öffentliche Ereignisse in den letzten zwei Jahren hätten sie dazu getrieben, vor den Zwischenwahlen (Midterm-Elections) am 6. November ihre Stimme zu erheben, schrieb die Country-Sängerin („Blank Space“), ohne konkrete Ereignisse oder Personen wie US-Präsiden Donald Trump oder die Kür des unter Missbrauchsverdacht stehenden Brett Kavanaugh zum US-Höchstrichter zu nennen.
Die Midterm-Wahlen finden immer zwischen zwei US-Präsidentschaftswahlen statt. Das Repräsentantenhaus wird neu gewählt, ebenso ein Drittel der Sitze im Senat. Swift hat rund 112 Millionen Fans auf Instagram.
Rassismus „beängstigend und weit verbreitet“
„Ich habe immer und werde immer meine Stimme dem Kandidaten geben, der die Menschenrechte schützt und für sie kämpft“, kündigte Swift in ihrem ausführlichen Post an. Sie glaube an den Kampf für LGBTQ-Rechte und daran, dass jede Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung und des Geschlechts falsch sei. Der systemische Rassismus in den USA sei „beängstigend, widerwärtig und weit verbreitet“.
Zudem kritisierte sie die republikanische Kandidatin Marsha Blackburn scharf, die derzeit den siebenten Wahlbezirk von Tennessee im Repräsentantenhaus vertritt und dieses Jahr einen Sitz im Senat anstrebt. Blackburns politische Bilanz „erschreckt mich“, so Swift. Obwohl sie in der Vergangenheit bevorzugt für Frauen gestimmt habe und das auch weiter tun wolle, könne sie Blackburn „nicht unterstützen“, schrieb Swift weiter. Sie werde stattdessen den demokratischen Senatskandidaten Phil Bredesen im Rennen um einen Abgeordnetensitz für Tennessee unterstützen.
Homoehe hochgehalten
Blackburn habe gegen gleiche Entlohnung für Frauen und gegen ein Bundesgesetz zum Schutz von Frauen vor Gewalt gestimmt, begründete die Sängerin ihre Entscheidung. Swift hatte im vergangenen Jahr einen Prozess gegen einen ehemaligen Radio-DJ gewonnen, dem sie sexuelle Belästigung vorgeworfen hatte.
Swift kritisierte auch, dass Blackburn der Meinung sei, „dass Firmen das Recht haben sollten, homosexuellen Paaren ihre Dienste zu verweigern“. Blackburn sei auch gegen die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. „Das sind nicht meine Tennessee-Werte“, so Swift weiter.
„Wichtig, wählen zu gehen“
Swift forderte alle Follower auf, wählen zu gehen und die Stimme dem Kandidaten oder der Kandidatin zu geben, der oder die am ehesten mit den eigenen Werten übereinstimmt. „Viele von uns werden nie einen Kandidaten oder eine Partei finden, mit denen sie bei einem Thema hundertprozentig übereinstimmen, aber es ist trotzdem wichtig, wählen zu gehen“, schrieb Swift. Sie gilt als eine der erfolgreichsten Künstlerinnen weltweit und verbrachte einen Teil ihrer Jugend in der Stadt Hendersonville in Tennessee.