Taylor Swift
APA/AFP/Lisa O’connor
Midterms

Taylor Swift auf Seite der US-Demokraten

US-Popstar Taylor Swift hat nach langem Schweigen politisch Stellung bezogen und auf ihrem Instagram-Account am Montag Unterstützung für Kandidaten der Demokraten im US-Bundesstaat Tennessee bekundet. Die Sängerin begründete das mit politischen und gesellschaftspolitischen Entwicklungen in den USA in der letzten Zeit.

Bisher sei sie vor politischen Äußerungen immer zurückgeschreckt, doch etliche persönliche und öffentliche Ereignisse in den letzten zwei Jahren hätten sie dazu getrieben, vor den Zwischenwahlen (Midterm-Elections) am 6. November ihre Stimme zu erheben, schrieb die Country-Sängerin („Blank Space“), ohne konkrete Ereignisse oder Personen wie US-Präsiden Donald Trump oder die Kür des unter Missbrauchsverdacht stehenden Brett Kavanaugh zum US-Höchstrichter zu nennen.

Die Midterm-Wahlen finden immer zwischen zwei US-Präsidentschaftswahlen statt. Das Repräsentantenhaus wird neu gewählt, ebenso ein Drittel der Sitze im Senat. Swift hat rund 112 Millionen Fans auf Instagram.

Taylor Swift bei einem Auftritt im Madison Square Garden in New York
Reuters/Lucas Jackson
Taylor Swift auf der Bühne: Was sie sagt, findet bei ihrer Fanbasis Gehör

Rassismus „beängstigend und weit verbreitet“

„Ich habe immer und werde immer meine Stimme dem Kandidaten geben, der die Menschenrechte schützt und für sie kämpft“, kündigte Swift in ihrem ausführlichen Post an. Sie glaube an den Kampf für LGBTQ-Rechte und daran, dass jede Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung und des Geschlechts falsch sei. Der systemische Rassismus in den USA sei „beängstigend, widerwärtig und weit verbreitet“.

Zudem kritisierte sie die republikanische Kandidatin Marsha Blackburn scharf, die derzeit den siebenten Wahlbezirk von Tennessee im Repräsentantenhaus vertritt und dieses Jahr einen Sitz im Senat anstrebt. Blackburns politische Bilanz „erschreckt mich“, so Swift. Obwohl sie in der Vergangenheit bevorzugt für Frauen gestimmt habe und das auch weiter tun wolle, könne sie Blackburn „nicht unterstützen“, schrieb Swift weiter. Sie werde stattdessen den demokratischen Senatskandidaten Phil Bredesen im Rennen um einen Abgeordnetensitz für Tennessee unterstützen.

Homoehe hochgehalten

Blackburn habe gegen gleiche Entlohnung für Frauen und gegen ein Bundesgesetz zum Schutz von Frauen vor Gewalt gestimmt, begründete die Sängerin ihre Entscheidung. Swift hatte im vergangenen Jahr einen Prozess gegen einen ehemaligen Radio-DJ gewonnen, dem sie sexuelle Belästigung vorgeworfen hatte.

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I’m writing this post about the upcoming midterm elections on November 6th, in which I’ll be voting in the state of Tennessee. In the past I’ve been reluctant to publicly voice my political opinions, but due to several events in my life and in the world in the past two years, I feel very differently about that now. I always have and always will cast my vote based on which candidate will protect and fight for the human rights I believe we all deserve in this country. I believe in the fight for LGBTQ rights, and that any form of discrimination based on sexual orientation or gender is WRONG. I believe that the systemic racism we still see in this country towards people of color is terrifying, sickening and prevalent. I cannot vote for someone who will not be willing to fight for dignity for ALL Americans, no matter their skin color, gender or who they love. Running for Senate in the state of Tennessee is a woman named Marsha Blackburn. As much as I have in the past and would like to continue voting for women in office, I cannot support Marsha Blackburn. Her voting record in Congress appalls and terrifies me. She voted against equal pay for women. She voted against the Reauthorization of the Violence Against Women Act, which attempts to protect women from domestic violence, stalking, and date rape. She believes businesses have a right to refuse service to gay couples. She also believes they should not have the right to marry. These are not MY Tennessee values. I will be voting for Phil Bredesen for Senate and Jim Cooper for House of Representatives. Please, please educate yourself on the candidates running in your state and vote based on who most closely represents your values. For a lot of us, we may never find a candidate or party with whom we agree 100% on every issue, but we have to vote anyway. So many intelligent, thoughtful, self-possessed people have turned 18 in the past two years and now have the right and privilege to make their vote count. But first you need to register, which is quick and easy to do. October 9th is the LAST DAY to register to vote in the state of TN. Go to vote.org and you can find all the info. Happy Voting! 🗳😃🌈

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Swift kritisierte auch, dass Blackburn der Meinung sei, „dass Firmen das Recht haben sollten, homosexuellen Paaren ihre Dienste zu verweigern“. Blackburn sei auch gegen die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. „Das sind nicht meine Tennessee-Werte“, so Swift weiter.

„Wichtig, wählen zu gehen“

Swift forderte alle Follower auf, wählen zu gehen und die Stimme dem Kandidaten oder der Kandidatin zu geben, der oder die am ehesten mit den eigenen Werten übereinstimmt. „Viele von uns werden nie einen Kandidaten oder eine Partei finden, mit denen sie bei einem Thema hundertprozentig übereinstimmen, aber es ist trotzdem wichtig, wählen zu gehen“, schrieb Swift. Sie gilt als eine der erfolgreichsten Künstlerinnen weltweit und verbrachte einen Teil ihrer Jugend in der Stadt Hendersonville in Tennessee.