Zusammenstöße an Gaza-Grenze: Sechs Palästinenser tot

Bei neuerlichen Protesten am Grenzzaun zwischen Israel und dem Gazastreifen sind gestern mindestens sechs junge Palästinenser erschossen worden. Wie das Gesundheitsministerium des von der radikalislamischen Hamas-Organisation regierten Gazastreifens mitteilte, waren die getöteten Männer zwischen 17 und 29 Jahre alt.

Israels Armee teilte mit, sie habe „Angreifer“ erschossen. Eine Zahl nannte sie nicht. Nach israelischen Armeeangaben versammelten sich rund 14.000 Palästinenserinnen und Palästinenser an verschiedenen Abschnitten des Grenzzauns, der die palästinensische Enklave von Israel trennt. Einige hätten Spreng- und Brandsätze auf Soldaten am Grenzzaun geschleudert, diese hätten dann geschossen.

Proteste am Grenzzaun zwischen Israel und dem Gazastreifen
AP/Adel Hana

Über Grenzzaun geklettert

Über die getöteten Palästinenser teilte die Armee mit, diese seien an der Grenze über einen Sicherheitszaun geklettert, hätten einen Sprengsatz gezündet und dadurch einen Teil der Befestigung in Brand gesteckt. Sie seien erschossen worden, als sie sich einem israelischen Grenzposten genähert hätten.

Weitere 60 erlitten nach Angaben eines palästinensischen Ministeriumssprechers Verletzungen, darunter auch zehn Minderjährige. Seit Ende März gibt es an der Grenze zwischen der palästinensischen Enklave und Israel regelmäßig gewaltsame Proteste. Mehr als 200 Palästinenser und ein israelischer Soldat wurden seitdem getötet.

Die Hamas hatte diese Protestaktionen zuletzt wieder verschärft, nachdem Bemühungen um eine Waffenruhe mit Israel unter ägyptischer Vermittlung gescheitert waren.