IS-Kämpfer entführen mehr als hundert Familien in Syrien

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat nach Angaben von Beobachtern mindestens 130 Familien aus einem Flüchtlingslager in der ostsyrischen Provinz Dair-as-Saur entführt.

Die Islamisten hätten das Lager, in dem überwiegend Frauen lebten, überfallen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte gestern. Nach dem Überraschungsangriff seien die Entführten in ein vom IS kontrolliertes Gebiet östlich des Flusses Euphrat gebracht worden.

Auch Kämpfer unter Entführten

Aus Kreisen des oppositionellen „Rats von Dair-as-Saur“ hieß es, dass hunderte Menschen entführt worden seien, darunter auch 23 Kämpfer der von den Kurden geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF). Seit knapp einem Monat liefern sich die SDF und Anhänger des IS heftige Kämpfe in Dair-as-Saur.

Die von den USA unterstützten SDF hatten eine entscheidende Rolle dabei gespielt, die Terrormiliz aus dem Osten Syriens zu vertreiben, wo sich auch die Hochburg der Islamisten, Al-Rakka, befand. Inzwischen haben sich die IS-Kämpfer in kleinere Orte im syrisch-irakischen Grenzgebiet zurückgezogen.