Gandhi-Denkmal sorgt in Malawi für Streit

Ein Denkmal für den indischen Unabhängigkeitskämpfer Mahatma Gandhi sorgt derzeit in dem kleinen südostafrikanischen Staat Malawi für heftigen Streit. Mehr als 3.000 Menschen unterzeichneten eine Petition gegen die Statue in der Wirtschaftsmetropole Blantyre, an der bereits seit zwei Monaten gearbeitet wird. In einer Erklärung der Initiative „Gandhi muss stürzen“ hieß es, der indische Nationalheld habe „nie etwas zu Malawis Freiheits- und Unabhängigkeitskampf beigetragen“.

Das Gefühl dränge sich deshalb auf, dass die Statue „dem malawischen Volk aufgezwungen“ worden sei und dahinter eine fremde Macht stehe, die „ihr Image aufpolieren will und die Herrschaft über das ahnungslose Volk“ anstrebe. Die Initiatoren der Petition werfen dem 1948 ermordeten Verfechter des gewaltlosen Widerstands vor, ein Rassist gewesen zu sein. Gandhi hatte sich als junger Anwalt in Südafrika jedoch gegen die Rassentrennung eingesetzt.

Deal mit Indien

Nach Angaben der malawischen Regierung ist die Errichtung des Denkmals Teil eines Deals mit Neu Delhi über den Bau eines millionenschweren Kongresszentrums in Blantyre. Ein Vertreter des Außenministeriums, Isaac Munlo, verteidigte die Statue: Jeder müsse anerkennen, dass sich Gandhi für die Menschen- und Bürgerrechte sowie für bessere Lebensbedingungen aller Menschen eingesetzt habe, erklärte er. Alle afrikanischen Freiheitskämpfer seien von seinem Kampf beeinflusst worden.

Malawi und Indien unterhalten seit 1964 diplomatische Beziehungen. Neu Delhi zählt zu den wichtigsten Geldgebern der kleinen afrikanischen Republik.