Hochspannung bei Landtagswahl in Bayern

Nach wochenlangem teils scharf geführtem Wahlkampf wird heute im deutschen Bundesland Bayern ein neuer Landtag gewählt. 9,5 Millionen Bürger und Bürgerinnen sind wahlberechtigt, darunter 600.000 Erstwählerinnen und Erstwähler.

Der Freistaat steht damit vor einer politischen Zäsur: Denn die CSU mit ihrer Doppelspitze aus Ministerpräsident Markus Söder und Parteichef Horst Seehofer muss nach allen Umfragen mit dem Verlust ihrer absoluten Mehrheit im Landtag rechnen. Die Regierungspartei wird sich dann voraussichtlich einen oder mehrere Koalitionspartner suchen müssen. Auf Rang zwei könnten nach den Umfragen erstmals in der Geschichte des Freistaats die Grünen landen.

AfD dürfte Einzug gelingen

Offen ist auch, wie viele Parteien künftig im Bayerischen Landtag vertreten sein werden – möglicherweise bis zu sieben. Neben der SPD und den Freien Wählern dürfte auch die rechtspopulistische AfD sicher einziehen. Bangen müssen dagegen FDP und Linke – wobei die FDP in jüngsten Umfragen meist knapp über der Fünf-Prozent-Hürde lag und die Linke in der Regel knapp darunter.

Im Landtag sind insgesamt 180 Sitze sind zu vergeben, darunter 91 Direkt- und 89 Listenmandate. Durch Überhang- und Ausgleichmandate könnte die Zahl noch steigen. Jeder und jede Wahlberechtigte hat zwei Stimmen. Mit der Erststimme wählt man einen Kandidaten oder eine Kandidatin in einem der 91 Stimmkreise direkt, mit der Zweitstimme einen Listen-Kandidaten oder -Kandidatin einer Partei. Anders als bei der deutschen Bundestagswahl entscheidet die Summe aus Erst- und Zweitstimmen über die Sitzverteilung im Landtag. Beide Stimmen sind für die Sitzverteilung also genau gleich wichtig.