Mehrere Tote bei Selbstmordanschlägen in Somalia

Bei einem doppelten Selbstmordanschlag auf ein beliebtes Restaurant und ein Hotel sind gestern in der somalischen Stadt Baidoa mindestens 20 Menschen getötet worden. Etwa 50 weitere seien teils schwer verletzt worden, teilten Polizei und der Leiter des örtlichen Krankenhauses mit.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres verurteilte das Attentat. Er sei überzeugt, dass solche Gewaltakte die Menschen in Somalia nicht davon abhalten würden, weiter nach Stabilität und Frieden zu streben, hieß es.

Die Attentäter, die fast gleichzeitig zuschlugen, trugen den Angaben zufolge Sprengstoffwesten. Die islamistische Terrororganisation al-Schabab bekannte sich in einer Radiobotschaft zu den Anschlägen in Baidoa. Der Ort liegt rund 200 Kilometer westlich der Hauptstadt Mogadischu.

500 Tote bei Anschlag vor einem Jahr

Die Anschläge ereigneten sich am Vorabend des ersten Jahrestags eines Anschlags auf einer belebten Kreuzung in Mogadischu, bei dem mehr als 500 Menschen getötet worden waren. Hinter jener Tat waren ebenfalls die sunnitischen Fundamentalisten von al-Schabab vermutet worden. Heute versammelten sich Tausende Menschen an der Kreuzung im Zentrum von Mogadischu, um der Opfer zu gedenken.

Die Islamisten kämpfen in dem verarmten Staat am Horn von Afrika um die Vorherrschaft. Eine rund 20.000 Mann starke Friedenstruppe der Afrikanischen Union bemüht sich, die Fundamentalisten in die Schranken zu weisen. Zudem fliegt das US-Militär immer wieder Luftangriffe auf führende Al-Schabab-Kämpfer, etwa am Freitag in der Nähe der Stadt Haradere. Zu möglichen Opfern machte das US-Militär zunächst noch keine Angaben.