Niederlande sehen sich in „Cyberkrieg“ mit Russland

Die Niederlande befinden sich laut ihrer Verteidigungsministerin Ank Bijleveld in einem „Cyberkrieg“ mit Russland. „Was passiert ist, ist wirklich gefährlich“, sagte sie dem Fernsehsender NPO heute mit Verweis auf einen mutmaßlichen russischen Hackerangriff in Den Haag im April. Auf die Frage, ob sich die beiden Länder in einem „Cyberkrieg“ befänden, sagte sie: „Ja, das ist der Fall.“

Die Niederlande hatten am 4. Oktober die Ausweisung von vier Russen bekanntgegeben. Nach Angaben der niederländischen Regierung handelte es sich um Agenten des russischen Militärgeheimdienstes GRU, die im April einen Hackerangriff auf die Organisation für das Verbot Chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag verüben sollten. Den Haag präsentierte als Beleg unter anderem die Diplomatenausweise der mutmaßlichen Agenten.

Russland wies die Vorwürfe vehement zurück und protestierte gegen die Ausweisung der Männer, die nach Angaben des Außenministers Sergej Lawrow „Spezialisten“ auf einer „Routinereise“ gewesen seien.

Budget für „digitale Kriegsführung“ erhöht

Bijleveld sagte nun, es gebe „ständig“ Versuche, „sich auf unterschiedliche Weise in unser Leben einzumischen“ und „unsere Demokratie zu beeinflussen“. Ihr Ministerium habe daher das Budget für die „digitale Kriegsführung“ erhöht, sagte sie.

„Wir müssen die Naivität in diesem Bereich abschütteln und Maßnahmen ergreifen.“ Deswegen hätte die Regierung entschieden, den Vorfall vom April öffentlich zu machen.