Miss-Austria-Chef bietet Rücktritt an

Miss-Austria-Macher Jörg Rigger hat gestern in einer Aussendung seinen Rückzug angeboten. Er bot Familie Schachermayer an, die 2017 von ihr erworbenen Geschäftsanteile und die Geschäftsführung zu gleichen Bedingungen zurückzuverkaufen. Rigger war zuletzt stark in Kritik geraten, als der amtierenden Miss Austria der Titel aberkannt und der Miss Oberösterreich Corporation der Lizenzvertrag gekündigt wurde.

Rigger sagte am Nachmittag zur APA, dass er mit dem Angebot beweisen möchte, dass er „keinen Rache- oder Vernichtungsfeldzug gegen seine Ex-Frau führe“, sondern es einfach nur um nicht eingehaltene Verträge gehe. Eine wirtschaftliche Führung der Miss Austria Corporation (MAC) sei aber nur möglich, wenn die von der Familie Schachermayer so übernommenen Verträge eingehalten werden.

Miss Austria Daniela Zivkov musste ihren Titel abgeben, da Rigger ihr vorwarf, sie habe wiederholt gegen den Vertrag mit der MAC verstoßen. Auch bei der Miss Oberösterreich Corporation gab es laut Rigger Verstöße gegen den bestehenden Lizenzvertrag. Rigger veröffentlichte inzwischen beide Verträge.

Zweifel an Ernsthaftigkeit von Angebot

Silvia Schachermayer, die frühere Chefin der MAC, sagte heute, dass sie Riggers Aussage bezüglich des Rückkaufangebots nicht ganz ernst nehmen könne. Die Familie habe sich den Verkauf 2017 gut überlegt: „Es war eine schwere Entscheidung für mich, aber ich wollte wieder mehr Zeit für meine Familie und meine kleine Tochter haben, und beides hat einfach nicht funktioniert.“

Zivkov hatte den Vorwurf, gegen ihren Miss-Vertrag verstoßen zu haben, zurückgewiesen und sah sich als Opfer eines privaten Konflikts zwischen Rigger und dessen Ex-Frau Nicole Kern, die gemeinsam mit Janin Baumann die Miss Oberösterreich Corporation gegründet hat und betreut.

Auch Kern und Baumann vermuteten private Hintergründe für die außerordentliche Kündigung ihres laufenden Lizenzvertrages. Die Miss Oberösterreich Corporation und die MAC gehen inzwischen gerichtlich gegeneinander vor.