Tausende Nationalisten marschierten durch Kiew

Nationalisten und Rechtsradikale haben in Kiew an die Gründung der Ukrainischen Aufstandsarmee vor 76 Jahren erinnert. Sie zogen gestern begleitet von einem großen Polizeiaufgebot durch die ukrainische Hauptstadt. Mit dabei waren Anhänger der deutschen neonazistischen Kleinpartei Der Dritte Weg und der NPD-Jugend Junge Nationalisten, die teilweise Fahnen und Banner trugen.

Nationalisten in Kiew
APA/AFP/Genya Savilov

Insgesamt beteiligten sich Tausende Menschen an dem Marsch. Offizielle Zahlen der Polizei lagen zunächst nicht vor. Etliche Teilnehmer waren vermummt oder uniformiert.

6.000 Polizisten im Einsatz

Die Kundgebung findet seit 2014 zum „Tag der Verteidiger der Ukraine“ statt – seit 2015 ein Feiertag in dem Land. Die Behörden setzten nach eigenen Angaben in diesem Jahr 6.000 Polizisten ein. Sie sprachen bis zum frühen Abend von einem insgesamt friedlichen Verlauf.

Vor Beginn der Demonstration hatten mehrere Menschen versucht, ein Denkmal aus Sowjetzeiten zu zerstören. Es gab russischen Medienberichten zufolge eine Schlägerei mit den Sicherheitskräften.

Die Ukrainischen Aufstandsarmee wurde in der Westukraine während der deutschen Besatzung gegründet. Ihre Kämpfer führten 1943 Massaker im Gebiet Wolhynien aus. Dabei wurden Zehntausende Polen getötet. Nach Kriegsende kämpften sie bis Anfang der 1950er vor allem in der heutigen Westukraine gegen sowjetische und polnische Sicherheitskräfte.