Ebola: WHO erwägt Ausrufung von Gesundheitsnotstand

Aus Sorge wegen einer katastrophalen Ausbreitung des gefährlichen Ebola-Virus in Zentral- und Ostafrika haben Experten über die Ausrufung eines Gesundheitsnotstands beraten. Elf Fachleute erörterten heute in einer Telefonkonferenz mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf die Lage im Kongo.

Dort sind seit Anfang August wahrscheinlich mehr als 200 Menschen an dem gefährlichen und hoch ansteckendem Virus erkrankt. Etwa 140 Menschen sind bereits gestorben. Die Fachrunde beriet unter der Leitung des Zürcher Spezialisten für ansteckende Krankheiten Robert Steffen. Die Entscheidung wurde nicht vor 19.00 Uhr erwartet.

Grafik zu Ebola-Ausbrüchen
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/WHO

Bei einem Gesundheitsnotstand würde die WHO besondere Maßnahmen in dem betroffenen Land und in den Nachbarländern empfehlen. Das können beispielsweise stärkere Gesundheitskontrollen an Grenzen sein. Bei einer Epidemie in Westafrika starben 2014/2015 mehr als 11.000 Menschen an Ebola.

Einen internationalen Gesundheitsnotstand auszurufen ist nicht ungewöhnlich. Derzeit gilt er beispielsweise wegen Kinderlähmung in einigen Ländern. 2016 wurde er wegen des Zika-Virus ausgerufen.