Guatemala: Tausende auf dem Weg zurück nach Honduras

Rund 2.000 Menschen auf der Flucht aus Honduras, die sich in Richtung USA aufgemacht hatten, sind nach Angaben der Regierung Guatemalas auf dem Rückweg in ihre Heimat. Weitere 500 sollten gestern in Bussen zurückgebracht werden, wie der guatemaltekische Präsident Jimmy Morales vor Medien sagte. Zuvor hatte Morales seinen Kollegen aus Honduras, Juan Orlando Hernandez, getroffen, um über eine Rückführung zu sprechen.

Die beiden Politiker hatten zudem mit dem mexikanischen Präsidenten Enrique Pena Nieto per Telefon über die Lage an der Grenze gesprochen. Tausende Menschen aus Mittelamerika hatten sich im Laufe der Woche an der Grenze zu Mexiko gesammelt. Es werde geschätzt, dass zwischen 5.000 und 5.400 Menschen aus Honduras auf guatemaltekischem Territorium waren, sagte Morales. Ein Mensch sei gestern ums Leben gekommen, als er von einem Fahrzeug auf dem Weg in die Stadt Tecun Uman gefallen sei, so Morales.

Viele warteten weiterhin an der Grenze, um formal nach Mexiko einreisen zu können. 640 beantragten dem mexikanischen Innenministerium zufolge Zuflucht in Mexiko. Andere überquerten den Grenzfluss Suchiate auf Reifen oder Holzplatten, um ohne Registrierung weiterzuziehen, wie die Bürgermeisterin der zuständigen Gemeinde, Sonia Eloina Hernandez Aguilar, berichtete. „Sie bewegen und organisieren sich, um den Fluss zu überqueren und weiterzugehen.“

Trump: „Menschen sind Kriminelle“

Am Freitag hatten viele einen Grenzzaun zwischen den beiden lateinamerikanischen Ländern überwunden, um nach Mexiko zu gelangen und von dort aus bis an die US-Grenze weiterzureisen. Die Menschen kamen aus Honduras, El Salvador und Guatemala.

US-Präsident Donald Trump hatte die Menschen am Freitag zur Umkehr aufgefordert. „Sie kommen nicht in dieses Land, sie können genauso gut umdrehen“, sagte Trump in Scottsdale im US-Bundesstaat Arizona.

„Eine ziemlich große Prozentzahl dieser Menschen sind Kriminelle“, sagte Trump. Woher er diese Information habe, sagte er nicht. Trump hatte angedroht, die Grenze zu Mexiko zu schließen. Er betonte, er werde diesmal nicht die Nationalgarde, sondern die regulären Streitkräfte rufen. Ob das rechtmäßig wäre, ist unklar. Ein Bundesgesetz verbietet es den US-Streitkräften, als Polizeigewalt in den USA Recht und Gesetz durchzusetzen.