Fünf Terroranschläge 2018 in Frankreich vereitelt

In Frankreich sind im laufenden Jahr bereits fünf Terroranschläge vereitelt worden. Der „Grad der Wachsamkeit gegen den Terrorismus“ müsse beibehalten werden, forderte der neue Innenminister Christophe Castaner heute in der Sonntagszeitung „Le Journal du Dimanche“. Der 52 Jahre alte Vertraute von Staatschef Emmanuel Macron hatte am Dienstag das Innenressort übernommen.

Bekannt war bisher, dass Ende Juni ein Anschlag auf eine Versammlung von 25.000 Exil-Iranern in Villepinte bei Paris vereitelt wurde. Ein iranischer Diplomat, der als mutmaßlicher Drahtzieher gilt, war Mitte Oktober von Deutschland nach Belgien ausgeliefert worden. Er soll ein dort lebendes Ehepaar mit dem Anschlag beauftragt haben.

Castaner sagte, dass Rückkehrer aus dem irakisch-syrischen Konfliktgebiet besonders beobachtet werden sollen. Es handle sich um 261 Erwachsene in Frankreich. „Es gibt auch 700 Franzosen, die sich noch in dem Gebiet aufhalten, vor allem in Idlib (…)“, so Castaner im Hinblick auf die syrische Rebellenhochburg.

Immer wieder Anschläge in Frankreich

Sieben Monate nach den Terrorattacken in Südfrankreich mit vier Toten wurden drei Verdächtige in Untersuchungshaft genommen, wie Justizkreise bestätigten. In den nun eröffneten Ermittlungsverfahren gehe es um die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.

Nach Medienberichten stammen die Verdächtigen aus dem Umfeld des 25-Jährigen, der in der Region von Carcassonne die vier Menschen getötet hatte. Unter den Opfern war auch der Gendarmerie-Offizier Arnaud Beltrame, der später von Macron bei einer Feier postum geehrt wurde.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte die Attacken für sich reklamiert. Der mutmaßliche Islamist war bei der Anschlagsserie getötet worden. Frankreich wird seit Jahren von einer Terrorwelle erschüttert, fast 250 Menschen wurden dabei aus dem Leben gerissen.