Kameruns Langzeitpräsident Paul Biya wiedergewählt

Im zentralafrikanischen Kamerun hat der seit 36 Jahren amtierende Staatschef Paul Biya erneut die Präsidentenwahl gewonnen. Der 85-Jährige erhielt 71 Prozent der Stimmen, wie das Verfassungsgericht heute mitteilte.

Kameruns Präsident Paul Biya bei der Stimmabgabe
AP/Sunday Alamba

Biya muss jetzt binnen 15 Tagen zu einer weiteren, sieben Jahre langen Amtszeit vereidigt werden. Derzeit liegt er noch an dritter Stelle der dienstältesten Staatenlenker – hinter dem seit 39 Jahren amtierenden Präsidenten Teodoro Obiang Nguema Mbasogo aus Äquatorialguinea und Ali Chamenei, der seit 36 Jahren oberster Führer des Iran ist.

Mehrere Tote bei Unruhen

Rund 3,5 Millionen der knapp sieben Millionen Wahlberechtigten hatten den Angaben zufolge am 7. Oktober ihre Stimme abgegeben. In einem abtrünnigen Landesteil, wo die englischsprachige Minderheit lebt, kam es zu Unruhen. Mehrere Menschen wurden getötet. Die Opposition wollte wegen der Unruhen die Wahl für ungültig erklären lassen, das Verfassungsgericht lehnte das aber ab.

Die Mehrheit der rund 23 Millionen Einwohner des zentralafrikanischen Staates spricht Französisch, nur eine Minderheit nahe der Grenze zu Nigeria ist anglophon. Die Minderheit fühlt sich seit Langem von der frankophonen Mehrheit benachteiligt. Der Konflikt ist seit 2017 mit offenen Bestrebungen nach staatlicher Unabhängigkeit eskaliert.