17 Millionen EU-Bürger arbeiten in Ausland

Immer mehr EU-Bürger und -Bürgerinnen ziehen zum Arbeiten in ein anderes Land der Staatengemeinschaft. 2017 lebten nach Angaben der EU-Kommission 17 Millionen Menschen aus EU-Staaten in einem anderen Mitgliedsstaat. Jedes Jahr ziehen eine Million Menschen ins EU-Ausland, während 680.000 in die Heimat zurückkehren. Daran erinnerte die Kommission heute anlässlich des 50. Jahrestags der Arbeitnehmerfreizügigkeit in der Europäischen Union.

Insgesamt lebten 2017 diesen Zahlen zufolge 3,8 Prozent der EU-Bevölkerung nicht im eigenen, sondern in einem anderen EU-Staat. Der Anteil lag fast doppelt so hoch wie vor zehn Jahren. Hinzu kommen 1,4 Millionen Grenzgänger – ein Plus von vierzig Prozent seit 2006 und 2,3 Millionen Entsendungen von Arbeitnehmern europaweit.

Deutsche am wenigsten mobil

Die EU-Mitgliedstaaten mit dem geringsten Anteil mobiler Staatsangehöriger (an der Gesamtbevölkerung des Landes) sind Deutschland (ein Prozent), das Vereinigte Königreich (1,1 Prozent), Schweden und Frankreich (je 1,3 Prozent). Die wohlhabenden Länder ziehen stattdessen selbst viele Arbeitskräfte aus ärmeren EU-Staaten an.

Die Voraussetzungen dafür, dass jeder sich in einem anderen Staat der Gemeinschaft niederlassen und dort arbeiten darf, wurde im Oktober 1968 mit dem EU-Gesetz zur Freizügigkeit der Arbeitnehmer eingeführt. In einer Umfrage im Frühjahr nannten das 82 Prozent als Errungenschaft. Allerdings gilt der starke Zuzug von Osteuropa nach Großbritannien auch als einer der Gründe, dass sich eine Mehrheit der Briten 2016 für den EU-Austritt entschied.