YouTube ruft zu Protest gegen EU-Urheberrechtspläne auf

YouTube-Chefin Susan Wojcicki ruft Anbieter und Anbieterinnen von Videoinhalten auf der Google-Plattform auf, in der Debatte um die EU-Urheberrechtsreform gegen mögliche Uploadfilter zu protestieren.

Sie sollten sich darüber informieren, wie der umstrittene Artikel 13 der geplanten Urheberrechtsrichtlinie ihre YouTube-Kanäle betreffen werde „und sofort handeln“, schrieb sie gestern in ihrem vierteljährlichen Brief an Autoren. So sollten sie online argumentieren, warum das Geschäft der Videoautoren wichtig sei.

Kritiker fürchten Uploadfilter

Wojcicki warnte, „der Vorschlag könnte Plattformen wie YouTube zwingen, nur Inhalte von einer Handvoll großer Unternehmen zuzulassen“. Wegen der drohenden Haftung könne es für die Onlinedienste zu riskant werden, auch kleinere Inhalteanbieter ihr Material hochladen zu lassen. Die Neuregelung könne das Internet, wie man es heute kennt, „drastisch verändern“. Unter anderem könnten Nutzerinnen und Nutzern in der EU auch viele bestehende Videos entgehen, inklusive Lern- und Bildungsinhalten.

Artikel 13 sieht in der zuletzt im September vom Europaparlament verabschiedeten Fassung vor, dass Onlineplattformen sich Lizenzen von Rechteinhabern sichern müssen – und für Urheberrechtsverletzungen von Nutzern haften. Obwohl Uploadfilter nicht ausdrücklich erwähnt werden, halten Kritiker sie für eine wahrscheinliche technische Lösung für die neuen Vorgaben.