Moskau nach Rolltreppenunfall in Rom empört

Der Rolltreppenunfall in Rom gestern Abend mit 24 Verletzten, darunter mehrere Fans des russischen Fußballclubs ZSKA-Moskau, sorgt für Verstimmung zwischen Italien und Russland. Für Empörung sorgten in Moskau die Worte des italienischen Innenministers Matteo Salvini, der ohne Umschweife die ZSKA-Fans für das Unglück verantwortlich machte.

Moskau verlangt Entschuldigung

Als „betrunkene Pseudo-Fußballfans“ bezeichnete der Chef der rechtspopulistischen Lega die Moskauer. Salvinis Partei bekräftigte ihren Plan, Fußballclubs für die Sicherheitskosten rund um die Stadien aufkommen zu lassen. Prompt kam die Reaktion des Präsidenten der Sportkommission der russischen Duma, Mikhail Degtiarow. Salvini müsse sich bei den russischen Fans entschuldigen, die bei dem Unfall schwer verletzt wurden.

Eine Gruppe von ZSKA-Fans bestritt per Twitter italienische Medienangaben, wonach betrunkene Moskauer Fans auf der Rolltreppe in der römischen U-Bahn-Stadion „Repubblica“ im Zentrum Roms gehüpft seien und getanzt hätten, bevor die Rolltreppe in die Tiefe raste. „Niemand sprang auf der Rolltreppe, wir haben lediglich gesungen“, hieß es im Tweet, in dem italienische Medien beschuldigt wurden, Falschmeldungen zu verbreiten.

Die römische Polizei erwiderte, dass sich die Moskauer Fans nicht an Sicherheitsanweisungen der italienischen Behörden und des russischen Konsulats gehalten hätten.

Putin dankte für Unterstützung

Der russische Präsident Wladimir Putin, der nun den italienischen Premier Giuseppe Conte in Moskau empfing, dankte Rom für die Unterstützung der verletzten Fans. Conte erklärte seinerseits, er bedauere diesen Unfall, der auch schlimmere Folgen hätte haben können. Die römische Nahverkehrsgesellschaft ATAC, Betreiberin der U-Bahn in Rom, entschuldigte sich bei der russischen Botschaft in Italien wegen des Unglücks.