Schotten wollen eigene Abstimmung zu „Brexit“-Deal

Das schottische Regionalparlament will noch vor einer Entscheidung im britischen Unterhaus in einer eigenen Abstimmung über ein „Brexit“-Abkommen befinden. Der schottische Verfassungsminister Michael Russell sagte gestern vor dem Parlament in Edinburgh, zu dieser entscheidenden Frage müsse und werde sich das schottische Volk Gehör verschaffen.

„Wenn die britische Regierung die Option auf den Tisch legt, im Binnenmarkt und in der Zollunion zu bleiben, werden wir das unterstützen. Jede andere Option, als in der EU zu bleiben, lehnen wir ab“, sagte Russell.

Druck auf May könnte weiter steigen

Das Votum des schottischen Regionalparlaments hätte keine bindende Wirkung, könnte aber die britische Premierministerin Theresa May weiter unter Druck setzen und nationalistische Strömungen erneut anfachen.

Die Briten hatten sich bei der Volksabstimmung 2016 mit 52 zu 48 Prozent für den Austritt aus der Europäischen Union ausgesprochen. In Schottland hatte aber eine deutliche Mehrheit von 62 zu 38 Prozent für einen Verbleib in der Union gestimmt.