Luftverschmutzung ist größte Gesundheitsgefahr in Europa

Die Luftverschmutzung in Europa ist nach wie vor zu hoch. Das geht aus dem heute von der Europäischen Umweltagentur (EEA) veröffentlichten Bericht „Luftqualität in Europa 2018“ hervor. Laut der Agentur mit Sitz in Kopenhagen ist Luftverschmutzung der Hauptgrund für vorzeitige Todesfälle in 41 europäischen Ländern.

442.000 errechnete vorzeitige Todesfälle im Jahr 2015

Grundlage sind Daten von mehr als 2.500 Messstationen in ganz Europa. Trotz langsamer Fortschritte würden die Grenzwerte von Europäischer Union und Weltgesundheitsorganisation (WHO) vielerorts überschritten. Für das Jahr 2015 kommen die Forscher auf rund 442.000 errechnete vorzeitige Todesfälle in Zusammenhang mit Luftverschmutzung, davon rund 391.000 in den 28 EU-Mitgliedsstaaten.

Ursachen sind etwa Feinstaub, bodennahes Ozon und Stickstoffdioxid. Sie verursachten oder verschlimmern Atembeschwerden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs und führten zu verkürzter Lebensdauer, so die EEA.

Als hauptsächliche Quellen der Verschmutzung nennt der Bericht den Straßenverkehr, Energieerzeugung, Landwirtschaft, Industrie und Privathaushalte.

Gefährliche Emissionen im Straßenverkehr

„Emissionen im Straßenverkehr sind häufig schlimmer als solche aus anderen Quellen“, sagte EEA-Direktor Hans Bruyninckx. Sie würden in Bodennähe ausgestoßen und kämen häufig in Städten und damit nahe den Menschen vor. Aber nicht nur Menschen sind betroffen. Luftverschmutzung kann auch Ökosysteme schädigen, Böden, Wälder, Seen und Flüsse beeinflussen und Ernteerträge schmälern.

Schärfere Vorschriften zur Luftreinhaltung und verbesserte Standards für Fahrzeugemissionen, Industrie und Energieerzeugung haben laut EEA seit 1990 bereits zu einer Verringerung von vorzeitigen Todesfällen um rund die Hälfte geführt.