Unwetter: Brennerautobahn wieder befahrbar

Die Südtiroler Brennerautobahn (A22) hat nach einer kurzen Sperre heute wieder geöffnet werden können. In beide Fahrtrichtungen sei jeweils eine Spur befahrbar, teilte die Verkehrsmeldezentrale Bozen mit. Ein Gegenverkehrsbereich wurde eingerichtet. Es gebe jedoch Stau und Kolonnenverkehr in beide Richtungen.

Die bereits am Vorabend nach einem Muranabgang gesperrte und dann wieder geöffnete A22 wurde am Vormittag zunächst wegen „außergewöhnlicher Ereignisse“ in beiden Richtungen zunächst wieder vollständig gesperrt. Medienberichten zufolge wird befürchtet, dass Elektroleitungen auf die Autobahn geraten können. Bei dem gestrigen Murenabgang wurden mehrere Fahrzeuge erfasst.

Wetterlage bleibt angespannt

Nach den heftigen Regenfällen bleibt die Wetterlage in weiten Teilen Europas angespannt. In Italien hat eine Unwetterfront mit Starkregen und Sturmböen seit gestern mehrere Menschenleben gekostet und zu Sachschäden geführt. In der südlichen Region Kalabrien wurden vier Männer von einem Erdrutsch getötet, als sie ein durch das Unwetter zerstörtes Rohr reparieren wollten.

Im ganzen Land herrscht weiter höchste Alarmbereitschaft. In mehreren Regionen und auch in Rom blieben Schulen, Kindergärten und Universitäten geschlossen, die Menschen sollten nach Möglichkeit zu Hause bleiben. In Südtirol verursachten die teils sintflutartigen Regenfällen gestern Überschwemmungen und Murenabgänge. Neben der Brennerautobahn und der Brennerstaatsstraße (SS 12) waren auch andere Verkehrsadern von Vermurungen betroffen.

In Kärntens friulanischer Nachbarprovinz Udine kam es zu starken Überschwemmungen. Die Gemeinde Sauris war mehrere Stunden komplett isoliert. Der Pegel des Flusses Po, des längsten Flusses Italiens, stieg infolge der schweren Niederschläge innerhalb von 24 Stunden um zweieinhalb Meter. In Cortina mussten 40 Personen ihre Wohnungen verlassen, weil der Fluss Bigontina über die Ufer zu treten drohte. Auch im Raum der norditalienischen Stadt Vicenza kam es zu Überschwemmungen.

Höchste Alarmstufe auf Korsika und in Kroatien

Sturmböen und Starkregen erfassten auch Sardinien und die benachbarte französische Insel Korsika. Die Wetterdienste maßen dort Böen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometer in der Stunde. Der Zivilschutz sprach von außergewöhnlichen Wetterverhältnissen und rief zu maximaler Wachsamkeit auf. Zudem riefen die Behörden für weite Teile des Landes die höchste Alarmstufe aus.

Schwere Unwetter erfassten heute auch die kroatische Adria-Küste. Die Autobahnen rund um die nördliche Hafenstadt Rijeka wurden laut Medienberichten wegen Starkregens vorerst für den Verkehr gesperrt. Wegen Sturms mit Orkanböen fielen zwischen Dubrovnik und Rijeka zahlreiche Fährverbindungen vom Festland zu den Inseln aus. Der staatliche Wetterdienst erließ für die gesamte kroatische Küstenregion höchste Warnstufe.