Russland plant Raketenübung in NATO-Manövergebiet

Die russische Marine will Schießübungen vor der norwegischen Küste in einem Gebiet abhalten, wo auch die NATO gerade trainiert. Das geht aus einer gestrigen Mitteilung der norwegischen Flugsicherung Avinor hervor.

In einem Avinor-Hinweis für Zivilpiloten („Notam“, „Notice to airmen“) ist von einem Areal vor Norwegens Westküste in Höhe der Stadt Trondheim die Rede. Hier wolle die russische Marine in internationalen Gewässern von 1. bis 3. November Raketen abfeuern. Das Testgebiet überschneidet sich teilweise mit dem Manövergebiet der NATO-Übung Trident Juncture 18, die zurzeit in Norwegen stattfindet.

Die Routinemeldung lasse den Piloten die Entscheidung, das Gebiet zu meiden, sagte Avinor-Kommunikationschef Erik Lodding der Deutschen Presse-Agentur. Spürbare Auswirkungen auf die zivile Luftfahrt erwarte er nicht. Das norwegische Militär teilte im staatlichen Rundfunk NRK mit, die russische Übung sei bekannt und werde das Manöver Trident Juncture nicht beeinträchtigen. Zurzeit trainieren in Norwegen rund 50.000 Soldaten aus den NATO-Staaten für den Bündnisfall, das heißt, den Beistand für ein angegriffenes Mitglied.