Tote durch Sturm in Italien, Vermisster in Kroatien

Auch Italien ist gestern von schweren Unwettern heimgesucht worden. Mindestens sieben Menschen kamen ums Leben, sie wurden von Bäumen erschlagen.

Die Schlechtwetterfront lähmte das Land von Nord bis Süd. Schulen und Kindergärten blieben in vielen Regionen geschlossen, darunter in Venetien, in Ligurien, in ganz Rom und in Teilen der Toskana.

Großteil von Venedig überschwemmt

Venedig stand nach den heftigen Regengüssen unter Wasser. 70 Prozent der Stadt waren überschwemmt. Die Fährenverbindungen wurden unterbrochen. Die Vaporetti konnten wegen des hohen Wasserstands nicht fahren. Weil Straßen und Plätze überschwemmt waren, wateten Touristen barfuß durch das Wasser. Wie bei „acqua alta“ üblich, legten die Behörden Holzstege aus, damit die Fußgängerinnen und Fußgänger weitgehend trockene Füße behalten konnten.

Vorbereitungen auf Unwetter in Venedig
APA/AFP/Miguel Medina

Die Dolomiten-Bergortschaft Plodn/Sappada, deutsche Sprachinsel in der Provinz Belluno, war gestern Nachmittag vom Rest der Welt abgeschnitten. Wegen des starken Windes wurde die archäologische Stätte von Pompeji bei Neapel geschlossen. Urlauberinnen und Urlauber mussten aus Sicherheitsgründen das Areal verlassen. Das Gelände dürfe bis zur Besserung der Wetterlage nicht betreten werden, teilten die Behörden mit.

Alarmstufe Rot in Südtirol

In Südtirol rief der Zivilschutz die höchste Alarmstufe Rot aus, das bedeute, dass ein „Katastrophenfall“ möglich sei. „Der Boden kann nur mehr wenig Wasser aufnehmen“, erklärte die Feuerwehr. Damit steige die Gefahr für weitere Erdrutsche.

Hochwasserwarnung für Kärnten und Tirol

In Teilen von Kärnten und in Osttirol sind am Dienstag die Pflichtschulen geschlossen – wegen der erwarteten Überschwemmungen.

Auch an der kroatischen Adria-Küste haben die Unwetter erhebliche Schäden angerichtet und für Verkehrsbehinderungen gesorgt. Ein Surfer wird vermisst, nachdem sich der junge Mann gestern bei schwerem Sturm auf der Halbinsel Istrien auf offene See gewagt hat

Schnee in der Schweiz und in Frankreich

Meldungen zum Wetter gab es auch aus der Schweiz: Wegen starken Schneefalls waren mehrere Alpen-Pässe gesperrt. Darunter ist auch der Gotthardpass, der letztmals vor zehn Jahren bereits Ende Oktober nicht mehr passierbar war.

In Zentralfrankreich stecken nach einem verfrühten Wintereinbruch mit heftigem Schneefall rund 800 Autos auf etlichen blockierten Regionalstraßen fest. Knapp 200 Menschen seien in Notunterkünften aufgenommen worden, 1.350 Haushalte in der Region seien ohne Strom. Neben sämtlichen Räumdiensten der Umgebung seien 150 Helfer von Polizei, Feuerwehr und Militär im Einsatz.