CDU-Klausur über Verfahren für Merkel-Nachfolge gestartet

In der CDU-Spitze haben die Beratungen über das innerparteiliche Verfahren bis zur Wahl eines Nachfolgers von Parteichefin Angela Merkel begonnen. Heute kamen zunächst die Vorsitzenden der CDU-Bundesvereinigungen in der Parteizentrale in Berlin zusammen.

Am Nachmittag wollte sich das Präsidium treffen, die engste Führungsspitze um Merkel. Anschließend sollte dann die zweitägige Klausur des CDU-Vorstands beginnen. Dabei stand auch die Vorbereitung der Sachberatungen auf dem Wahlparteitag Anfang Dezember in Hamburg auf dem Programm.

Neben drei öffentlich unbekannten Parteimitgliedern haben Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, Gesundheitsminister Jens Spahn und der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz ihre Kandidaturen angekündigt.

Auch SPD auf Klausur

Unter dem Druck weiter fallender Umfragewerte nach den jüngsten Wahlniederlagen sucht auch die SPD nach einer neuen Strategie aus ihrem Tief. Die Vorsitzende Andrea Nahles ging vor einer am Abend in Berlin beginnenden Klausur der Parteispitze gegen innerparteiliche Kritiker in die Offensive. Sie führe die SPD mit all ihrer „Kraft, Leidenschaft und Zuversicht“, sagte Nahles der „Süddeutschen Zeitung“.

„Wenn jemand meint, es schneller oder besser zu können, soll er sich melden.“ Für die Beratungen haben Nahles und Generalsekretär Lars Klingbeil ein sechsseitiges Papier ausgearbeitet. SPD-Vize Ralf Stegner vom linken Flügel legte unterdessen ein eigenes Konzept als „Weg aus der Krise“ vor und stellt darin die Große Koalition infrage.

Nach den beiden herben Niederlagen der SPD in Bayern und Hessen ist in der Partei der Streit über die Große Koalition voll entbrannt. In Umfragen fiel sie zugleich auf neue Tiefstände: Im Emnid-„Sonntagstrend“ für „Bild am Sonntag“ gibt die SPD einen Punkt ab auf 14 Prozent. Das von Forsa erstellte RTL-ntv-Trendbarometer ermittelte für die Sozialdemokraten sogar nur noch 13 Prozent.