Tansania distanziert sich von Kampagne gegen Homosexuelle

Die Regierung Tansanias hat sich von einer Kampagne des Gouverneurs der größten Stadt des ostafrikanischen Landes gegen Homosexuelle distanziert. Das Vorhaben des Gouverneurs von Daressalam, Paul Makonda, stehe nicht für die Politik der Regierung, sagte Außenminister Augustine Mahiga gestern Abend.

Makonda hatte auf der Basis anonymer Hinweise eine Liste von 200 angeblich homosexuellen Menschen erstellen lassen. Sollte sich deren Homosexualität beweisen lassen, würden sie angeklagt werden, sagte der Gouverneur vergangene Woche. Das Vorgehen war international heftig kritisiert worden.

Homosexualität ist in Tansania – wie in vielen afrikanischen Ländern – verboten. Bei einer Verurteilung drohen bis zu 30 Jahre Haft, es kommt jedoch selten zu einer Strafverfolgung.