Ukrainische Aktivistin stirbt nach Säureanschlag

Eine bekannte ukrainische Korruptionsbekämpferin ist drei Monate nach einem Säureanschlag ihren Verletzungen erlegen. Präsident Petro Poroschenko bestätigte am Sonntag Abend den Tod von Jekaterina Gandsjuk in einem Krankenhaus in Kiew. Er forderte die Polizei auf, alles für eine Aufklärung des Falls zu tun.

Die 33-Jährige hatte in ihrer Heimatstadt Cherson am Schwarzen Meer Fälle von Korruption bei der Polizei öffentlich gemacht. Ende Juli wurde sie mit Schwefelsäure angegriffen und erlitt lebensgefährliche Hautverletzungen.

Berichte über Bedrohungen nehmen zu

Aktivisten von Nichtregierungsorganisationen in der Ukraine beklagen seit Längerem, dass Bedrohungen und Angriffe zunähmen, die Polizei sie aber nicht schütze. „Warum ermutigen wir Menschen zu sozialem Engagement, wenn wir sie dann nicht schützen?“, fragte Gandsjuk selbst in einer Videobotschaft wenige Wochen vor ihrem Tod.

„Angriffe auf Aktivisten der Zivilgesellschaft sind inakzeptabel. Die Verantwortlichen für dieses heimtückische Verbrechen müssen zur Rechenschaft gezogen werden“, schrieb EU-Erweiterungskommissar Johannes Hahn auf Twitter. Im Fall Gandsjuk haben die ukrainischen Behörden fünf Männer festgenommen. Unklar ist, ob der Angriff damit aufgeklärt ist.