Amnesty International hat den Huthi-Rebellen schwere Vergehen gegen die Zivilbevölkerung im Kampf um die jemenitische Hafenstadt Hudaida vorgeworfen. Die Rebellen würden Krankenhäuser für militärische Zwecke missbrauchen und in der Stadt Minen legen, sagte die Nahost-Kampagnendirektorin von Amnesty, Samah Hadid, heute. Sie sprach von einer „äußert besorgniserregenden Entwicklung“.
Laut Hadid positionierten die Huthi-Rebellen im Kampf gegen die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition Soldaten auf dem Dach eines Krankenhauses im Viertel des 22. Mai in Hudaida. In dem Krankenhaus befänden sich jedoch zahlreiche verletzte Zivilisten, die nicht flüchten könnten.
Zivilisten zahlen „schrecklichen Preis“
Überdies sei es für Zivilisten mittlerweile schwer, aus der umkämpften Stadt zu entkommen, sagte Hadid. Durch die Kämpfe seien die Wege aus der STadt in Richtung Süden blockiert. Auf anderen Wegen hätten die Rebellen Minen verlegt, lediglich in Richtung Norden könnten Zivilisten noch aus der Stadt fliehen. Zugleich warf Amnesty der Militärkoalition vor, bei Luftschlägen zwischen dem 13. und 24. Oktober mindestens 32 Zivilisten getötet zu haben.
Die Zivilisten würden eine „schrecklichen Preis“ zahlen, sollten die Kämpfe wie zuletzt weitergehen, warnte Hadid. Beide Seiten könnten dabei Kriegsverbrechen begehen.
Vor einer Woche hatten Regierungstruppen und die verbündete Militärkoalition eine Offensive auf Hudaida mit Dutzenden Toten gestartet. Im Jemen sind durch den seit Jahren anhaltenden Konflikt laut UNO mehr als 14 Millionen Menschen von Hunger bedroht. Rund 10.000 Menschen wurden insgesamt getötet.