UNO: Mehr als drei Millionen Menschen aus Venezuela im Exil

Der Massenexodus in Folge der schweren Wirtschaftskrise in Venezuela hat nach UNO-Angaben seit August nicht nachgelassen. Wie das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und die Internationale Organisation für Migration (IOM) heute in Genf mitteilten, leben derzeit mehr als drei Millionen Venezolaner und Venezolanerinnen im Ausland.

Davon sind rund 2,4 Millionen in Lateinamerika und der Karibik untergekommen. Größtes Aufnahmeland ist dabei Kolumbien – dort leben derzeit mehr als eine Million Menschen aus Venezuela. Nach UNO-Angaben überschreiten täglich bis zu 6.000 Menschen die Grenze zwischen den beiden südamerikanischen Staaten.

„Lobenswerte Politik der offenen Tür“

Im August sprach die UNO noch von 2,3 Millionen Venezolanern, die im Exil leben, 1,6 Millionen von ihnen in Lateinamerika und der Karibik. Der Beauftragte der beiden UNO-Organisationen für die Migranten aus Venezuela, Eduardo Stein, erklärte, dass diese Länder eine lobenswerte Politik der offenen Tür für die Flüchtlinge und Migranten verfolgt hätten. „Aber ihre Aufnahmekapazitäten sind bereits sehr beansprucht.“ Es brauche daher eine zuverlässige Reaktion der internationalen Gemeinschaft, damit diese Solidarität weiter beibehalten werden könne.

Venezuela kämpft mit einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Wegen Devisenmangels kann das erdölreichste Land der Welt kaum noch Lebensmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs importieren. Außerdem geht die autoritäre Regierung von Präsident Nicolas Maduro hart gegen Oppositionelle vor.