Amnesty entzieht Suu Kyi Ehrentitel

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Myanmars De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi wegen der Rohingya-Krise den Ehrentitel „Botschafterin des Gewissens“ entzogen.

Myanmars Regierungschefin und Staatsberaterin Aung San Suu Kyi
APA/AFP/Franck Robichon

In einem Brief an Suu Kyi zeigte sich Amnesty-Generalsekretär Kumi Naidoo enttäuscht über die augenscheinliche „Gleichgültigkeit“ der Friedensnobelpreisträgerin gegenüber den Gräueltaten des Militärs gegen die muslimische Minderheit in ihrem Land.

„Heute sind wir zutiefst bestürzt, dass Sie nicht länger ein Symbol der Hoffnung, des Mutes und der unermüdlichen Verteidigung der Menschenrechte sind“, schrieb Naidoo. „Amnesty International kann Ihren weiteren Status als Botschafterin des Gewissens nicht rechtfertigen, und deshalb entziehen wir Ihnen hiermit mit großem Bedauern diesen Titel.“

Amnesty hatte Suu Kyi im Jahr 2009 den Ehrentitel „Botschafterin des Gewissens“ verliehen, die höchste Auszeichnung der Menschenrechtsorganisation. Damals stand die langjährige Oppositionsführern noch unter Hausarrest.