Trump nennt Nordkoreas Raketenaktivitäten „normal“

US-Präsident Donald Trump hat gelassen auf einen Bericht über angeblich geheime Raketenstützpunkte in Nordkorea reagiert. „Wir wissen vollständig über die genannten Stützpunkte Bescheid, nichts Neues – und nichts Außergewöhnliches passiert“, schrieb er gestern im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Ich werde der Erste sein, der Sie wissen lässt, wenn die Lage sich verschlimmert“, fügte er hinzu. Auch die Regierung in Südkorea erklärte, die Stützpunkte seien seit Jahren bekannt.

US-Präsident Donald Trump
APA/AP/Evan Vucci

US-Institut berichtet von unbekannten Stützpunkten

Am Montag hatte das US-Institut Center for Strategic and International Studies (CSIS) in einem Bericht von mindestens 13 bisher unbekannten Raketenstützpunkten in Nordkorea geschrieben. Dort könnten mobile, atomar bestückte Raketen gelagert werden, hieß es. Nach Angaben von CSIS befinden sich im ganzen Land verteilt unterirdische Stützpunkte in engen Bergtälern. Sie seien so gebaut, dass mobile Raketenwerfer schnell aus Tunneln geholt und zu Abschussplätzen transportiert werden können, heißt es in der Studie.

Ein darin detailliert dargestellter Stützpunkt liegt den Angaben zufolge nur 135 Kilometer nordwestlich von Südkoreas Hauptstadt Seoul. Die Ergebnisse der Studie basieren auf der Auswertung von Satellitenbildern sowie auf Gesprächen mit Überläufern, Geheimdienstagenten und Regierungsmitgliedern.

USA verlangt atomare Abrüstung Nordkoreas

Die USA verlangen von Nordkorea eine vollständige atomare Abrüstung. Trump strebt nach einem Gipfeltreffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un im Juni weitere Gespräche an. Ein für vergangene Woche geplantes Treffen von US-Außenminister Mike Pompeo mit ranghohen nordkoreanischen Vertretern war von Pjöngjang jedoch kurzfristig abgesagt worden.