Metaller-KV: WKÖ hofft auf Durchbruch, sonst hohe Kosten

Kurz vor dem Start der sechsten Verhandlungsrunde bei den Metallern hat Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf seine Hoffnung geäußert, dass heute der Durchbruch gelingt und sich Gewerkschaften und Arbeitgeber einigen. Ein etwaiger Streik würde einen hohen zweistelligen bis niedrigen dreistelligen Millionenbetrag kosten – pro Tag, sagte Kopf heute vor Journalisten.

Streiks drohen

Sollten sich die Sozialpartner heute wieder nicht auf einen Kollektivvertragsabschluss in der Metallindustrie einigen, wollen die Gewerkschaften ihre Drohung wahr machen und richtig streiken. Bisher gab es nur Warnstreiks.

Das Forderungspaket der Arbeitnehmervertreter bezeichnete Kopf als „völlig jenseits“ und „bedauerlich“. Die Lohnforderung von fünf Prozent sowie alle Wünsche zur Kompensation der neuen Arbeitszeitregeln würden für die Betriebe in Summe eine Kostenerhöhung von 20 Prozent bedeuten.

Gewerkschaften wollen Kompensation für Zwölfstundentage

Die Gewerkschaften fordern umfangreiche Kompensationen für die neue Möglichkeit von Zwölfstundentagen wie zum Beispiel höhere Zuschläge und bezahlte Pausen bei langen Arbeitszeiten sowie einen Kündigungsschutz für jene, die Arbeitszeiten von täglich zwölf Stunden oder 60 Stunden pro Woche ablehnen.

Kopf sieht das als „Hereinziehen von politischer Unzufriedenheit in die KV-Verhandlungen“. Eine Arbeitszeitflexibilisierung sei gerade in der Metallindustrie schon lange gang und gäbe.

Das neue Arbeitszeitgesetz lässt die Wogen nicht nur unter den Sozialpartnern hochgehen. Morgen findet eine von der Oppositionspartei SPÖ beantragte Sondersitzung des Nationalrats zu diesem Thema statt. Die designierte SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner fordert eine grundsätzliche Neuverhandlung des Arbeitszeitgesetzes mit den Sozialpartnern und Oppositionsparteien.