Anführer der Roten Khmer wegen Völkermordes verurteilt

Ein von den Vereinten Nationen unterstütztes Sondertribunal in Kambodscha hat erstmals Vertreter des Rote-Khmer-Regimes wegen Völkermordes verurteilt.

Der einstige Chefideologe Nuon Chea und Ex-Staatschef Khieu Samphan wurden heute des Genozids schuldig gesprochen und zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Beide waren zuvor bereits wegen anderer Vorwürfe verurteilt worden.

Bis zu zwei Millionen Opfer

Unter der Herrschaft der Roten Khmer wurden in Kambodscha in den 70er Jahren bis zu zwei Millionen Menschen durch Zwangsarbeit, Hungersnöte und Hinrichtungen getötet, ein Viertel der kambodschanischen Bevölkerung.

Die Roten Khmer wollten ein agrarisches Utopia errichten und zwangen dafür die Bevölkerung, aus den Städten aufs Land zu ziehen. Sie schafften Geld und Religion ab und sagten den Intellektuellen den Kampf an. Der Hauptverantwortliche Pol Pot starb 1998 im Gefängnis.