Tadschikistan: Höchster Staudamm der Welt in Betrieb

Der höchste Staudamm der Welt hat im zentralasiatischen Tadschikistan offiziell den Betrieb aufgenommen. In einer feierlichen Zeremonie drückte Präsident Emomali Rachmon heute den Startknopf für die erste Turbine des Wasserkraftwerks Rogun, das an der 335 Meter hohen Talsperre liegt.

Der Damm ist damit etwa 30 Meter höher als die bisherige Rekordtalsperre in China. Der umstrittene tadschikische Staudamm soll die Energieknappheit des verarmten Hochgebirgslandes an der Grenze zu Afghanistan lindern.

Bereits vor Baubeginn hatten die Nachbarländer der Ex-Sowjetrepublik das Projekt kritisiert: aus Sorge, durch die Talsperre von der Wasserversorgung abgeschnitten zu werden. Der italienische Baukonzern Salini Impregilo realisierte das Projekt gemeinsam mit 70 Subunternehmen unter anderem aus Russland, China und Deutschland. Der gigantische Bau hat Schätzungen zufolge rund 3,55 Milliarden Euro gekostet.

Tadschikistan mit etwa acht Millionen Einwohnern lebt unter anderem vom Export von Aluminium und Baumwolle. Der Staudamm ist das Prestigeprojekt des autoritär regierenden Rachmon und soll auch mit einem eigenen Theaterstück geehrt werden.